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Ergebnisse nach Descemet-Endothel-Keratoplastik – Verlaufsbeobachtung in einer prospektiven Studie
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Veröffentlicht: | 29. Januar 2014 |
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Hintergrund: Die Descemet-Endothel-Keratoplastik ist eine neue Therapie zur Behandlung endothelialer Hornhautdsfunktionen. Durch die alleinige Transplantation des Hornhautendothels besteht nach bisherigem Wissenstand im Vergleich zur herkömmlichen perforierenden Keratoplastik ein geringeres Risiko für Abstoßungen bei gleichzeitig schnellerer Visuserholung. Prospektive Langzeitstudien sind erforderlich, um die langfristige Visus- und Augeninnendruckentwicklung und das Transplantüberleben beurteilen zu können.
Methoden: Die Universitätsaugenklinik Düsseldorf untersucht in einer nicht-randomisierten, prospektiven Kohortenstudie Patienten vor und nach Descemet-Endothel-Keratoplastik. Die Operation wird von einem Operateur (GG) durchgeführt. Beobachtungsparameter sind unter anderem best-korrigierter Visus, Augeninnendruck, Hornhautdicke, Endothelzelldichte und Vorderkammertiefe. Es erfolgt die Dokumentation von Transplantatdisloktion, -versagen und -abstoßung sowie Wiederholungsoperationen.
Ergebnisse: 70 Patienten wurden bisher in die Studie eingeschlossen. Es zeigte sich ein signifikanter Visusanstieg sechs Wochen postoperativ (p≤0,001) mit weiterem Visusanstieg in der sechs- und zwölf-Monats Verlaufsbeobachtung bei signifikanter Abnahme der Hornhautdicke. Die Endothelzelldichte des Transplantates war sechs Wochen postoperativ signifikant verringert (p≤0,001), bis zur zwölf-Monats-Verlaufsbeobachtung aber stabil. Es kam nicht zu Veränderungen des Augeninnendrucks. Eine Wiederauffüllung der Vorderkammer mit Luft bei Transplantatdislokation erfolgte in 10 Fällen (20,8%). In zwei Fällen kam es zum Transplantatversagen.
Schlussfolgerung: Im untersuchten Kollektiv zeigten sich früh postoperativ (nach sechs Wochen) signifikante Visusanstiege mit deutlicher Tendenz zur weiteren Visusverbesserung in der Zwölf-Monats-Verlaufsbeobachtung. Im untersuchten Kollektiv kam es nicht zu Abstoßungen. Diese Ergebnisse bestätigen die für die Descemet-Endothel-Keratoplastik beobachtete schnelle Visusrehabilitation bei geringem Abstoßungsrisiko. Desweiteren zeigte sich im bisherigen Verlauf kein Risiko für postoperative Augeninnendruckanstiege. Längere prospektive Studien an größeren Patientengruppen sind erforderlich.