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Veränderung der Entzündungsaktivität nach Trabekulektomie und Glaukomimplantat bei JIA-assoziierter anteriorer Uveitis
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Veröffentlicht: | 29. Januar 2014 |
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Hintergrund: Nach operativen Eingriffen bei Uveitispatienten kommt es zu passageren und auch dauerhaften Veränderungen der Blut-Kammer-Wasserschranke. Aus früheren Studien ist eine positive Korrelation zwischen erhöhten Laserflarewerten und dem Auftreten von Komplikationen bekannt. Ziel dieser Untersuchung war daher die Analyse von Veränderungen der Blut-Kammerwasser-Schranke bei Kindern mit einer juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) und einem sekundärem Offenwinkelglaukom bei anteriorer Uveitis vor und nach glaukomchirurgischem Eingriff.
Methode: Monozentrische retrospektive Analyse von JIA-Kindern, bei denen eine Trabekulektomie oder eine Ahmed-Implantation vorgenommen wurde. Analyse des nicht invasiven Laserflareverlaufes (Kowa Laserflaremeter), des Vorderkammerreizes, der Uveitisaktivität und der medikamentösen antiinflammatorischen Therapie 1 Jahr vor der drucksenkenden Operation und bis zu 5 Jahren postoperativ.
Ergebnisse: Bei den 21 JIA-Kindern (durchschnittliches Alter 13,8 ± 4,2 Jahre) zeigte sich hinsichtlich des Laserflaresverlaufes ein Jahr vor der Goniotrepanation im Vergleich zu 5 Jahre postoperativ eine signifikante Reduktion des Eiweißgehaltes in der Vorderkammer von 67,7 auf 32,9 photons/ms (p=0,001). Auch bezüglich der Vorderkammerzellzahl (p=0,006) und der Uveitisaktivität (p=0,06) fand sich ebenfalls eine deutliche Reduktion. Die Analyse der topischen Steroidtherapie zeigte ebenfalls eine geringere Tropfennotwendigkeit postoperativ (von 2,05 auf 1,1 Tropfen; p=0,08). Nach Ahmedimplantation (11 Kinder, Alter 17,8 ± 6,1 Jahre) zeigte sich weder eine Reduktion der Inflammation im vorderen Segment, als eine Abnahme der lokalen oder systemischen Immunsuppression.
Schlussfolgerung: Im Gegensatz zu Glaukomdrainageimplantaten konnte nach Trabekulektomie bei JIA-Kindern eine langfristige Senkung der Vorderkammerinflammation mit entsprechender reduzierter topischer Kortikosteroidnotwendigkeit nachgewiesen werden. Diese Beobachtung ist ggf. mit einer langfristigen Reduktion der Uveitisaktivität durch die nach Trabekulektomie erhöhte Drainage nach extraokulär verbunden.