gms | German Medical Science

175. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

01.02. - 02.02.2013, Bochum

Retina-Implant Update

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Peter Walter - Aachen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 175. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bochum, 01.-02.02.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13rwa86

doi: 10.3205/13rwa86, urn:nbn:de:0183-13rwa868

Veröffentlicht: 30. Januar 2013

© 2013 Walter.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Seit 2011 werden in Deutschland die ersten EU weit zugelassenen Retina Implant Systeme bei Patienten angewendet, die an Retinitis pigmentosa (RP) erblindet sind. Bei diesem ARGUS II System der Firma Second Sight handelt es sich um ein partiell telemetrisches epiretinales Implantat mit 60 Elektroden auf der Netzhautmitte. Die Befestigung des Stimulatorkopfes erfolgt mit einem Netzhautnagel. Das Implantat wurde inzwischen in Deutschland bei 10 Patienten eingesetzt. Die Implantationen verliefen komplikationslos. Alle Patienten haben Sehwahrnehmungen und bedürfen eines ausführlichen Anpassungs- und Rehabilitationstrainings.

Aus einer Zulassungsstudie an 30 blinden RP Patienten liegen quantitative Informationen zu den erwartbaren Sehleistungen vor. Der beste Visus liegt bei 0,02 bei einem Gesichtsfeld von 10°. Die Firma Retina Implant AG entwickelt ein partiell telemetrisches subretinales Retina Implant System, das auf Mikrophotodioden basiert. Die klinische Studie zur Zulassung wird fortgesetzt. Bei einzelnen Patienten werden Sehwahrnehmungen berichtet, die ebenfalls im 1–3% Bereich liegen. Weltweit werden weitere System entwickelt (Australien, USA, Japan, Korea). Einzelne Prototypen wurden bei wenigen Patienten implantiert. Die verfügbaren Informationen reichen aber noch nicht zu einer vergleichenden Betrachtung aus. Parallel zu der Produktentwicklung beschäftigen sich einige Forschergruppen mit der Optimierung von Stimulatoren und Stimulationselektroden für die Netzhaut und mit neuen Stimulationsalgorithmen.