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175. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

01.02. - 02.02.2013, Bochum

Kanaloplastik – Erste Erfahrungen an der Lüdenscheider Augenklinik

Meeting Abstract

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  • Maria José García Velasco - Lüdenscheid
  • S. Kaskel-Paul - Lüdenscheid

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 175. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bochum, 01.-02.02.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13rwa80

doi: 10.3205/13rwa80, urn:nbn:de:0183-13rwa800

Veröffentlicht: 30. Januar 2013

© 2013 García Velasco et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Kanaloplastik (KP) wird als Alternative zur Goniotrepanation bzw. Trabekulektomie angewandt, um den intraokularen Druck (IOD) bei Glaukompatienten zu senken. Wir berichten über eigene Erfahrungen und Ergebnisse bei der Etablierung des Verfahrens.

Methoden: Ausgewertet wurden die Druckwerte von insgesamt 23 konsekutiv operierten Augen von 19 Patienten, 15 Frauen und 4 Männern, die eine KP erhielten (10 Augen in Kombination mit einer Katarakt-Operation). Die Auswertungsergebnisse wurden präoperativ, nach dem dritten Tag und dem 6. Monat nach der Operation bestimmt.

Ergebnisse: Präoperativ lag der IOD durchschnittlich 20 mmHg (8–34 mmHg). 21 der 23 Augen zeigten am dritten Tag nach der KP eine IOD-Senkung auf durchschnittlich 11 mmHg (4–20 mmHg). Nach 6 Monaten blieb der IOD stabil bei 13 mmHg (9–19 mmHg). Der präoperative Durchschnitt verwendeter Medikamente betrug 2,2, postoperativ musste lediglich 1 von 10 Augen durch 2 Medikamente nachbehandelt werden. 9 Augen waren therapiefrei. Bei 3 der 12 Augen mit Hyphäma wurde eine Vorderkammerspülung durchgeführt, was damit eine Entlassung innerhalb der ersten 3 postoperativen Tage nicht möglich machte. Bei drei Augen von zwei Patienten erfolgte intraoperativ aufgrund eines Einrisses des Descemetfensters eine Umstellung auf eine Goniotrepanation. Bei 3 der 21 Augen wurde eine Fibrinreaktion und Aderhautamotio festgestellt, die unter lokaler antiphlogistischer Therapie wieder verschwanden. Ein Auge erlitt nach zwei Monaten ein Rezidiv eines bereits präoperativ aufgetretenenn Venenastverschlusses, eine Katarakt trat bei einem Auge nach 8 Monaten auf. Die überwiegende Zahl der behandelten Augen (73,9%) zeigte einen guten drucksenkenden Effekt nach einer KP nach sechs Monaten und benötigten keine drucksenkende Therapie mehr. Bei 8,7% blieb der Augeninnendruck unverändert, aber die drucksenkende Therapie konnte abgesetzt werden. Lediglich bei einem Auge müssen fortlaufend Medikamente weiter angewendet werden. Die Patienten, bei denen intraoperativ aufgrund von Schwierigkeiten der Präparation des Descemetfensters auf eine Goniotrepanation umgestellt wurde, gehören zu den ersten zehn Patienten der Serie (entsprechend der Lernkurve des Operateurs).

Schlussfolgerungen: Die Operation erscheint bereits in der Etablierungsphase als eine effektive und sichere Alternative zu filtrierenden Verfahren.