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175. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

01.02. - 02.02.2013, Bochum

AMD und Katarakt-OP

Meeting Abstract

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  • Frank G. Holz - Bonn

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 175. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bochum, 01.-02.02.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13rwa72

doi: 10.3205/13rwa72, urn:nbn:de:0183-13rwa726

Veröffentlicht: 30. Januar 2013

© 2013 Holz.
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Gliederung

Text

Aufgrund der Altersabhängigkeit und der Häufigkeit des Auftretens besteht ein hohes Maß an Komorbidität von Katarakt und altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) Basierend auf der Annahme, dass eine Katarakt-Operation eine Verschlechterung der gleichzeitig bestehenden neovaskulären AMD induzieren kann oder ein Übergang einer trockenen AMD in eine exsudative AMD erzeugt werden kann, wird mitunter vorgeschlagen, kombiniert mit der Kataraktchirurgie prophylaktisch simultan eine Anti-VEGF-Medikamentenapplikation durchzuführen. Gegenwärtig liegt kein schlüssiger Nachweis, allenfalls widersprüchliche Ergebnisse, dafür vor, dass die AMD durch eine unkomplizierte Kataraktoperation verschlechtert würde. Darüber hinaus würden, selbst wenn bei einem geringen Anteil der Patienten eine solche Nebenwirkung hervorgerufen würde, ein Großteil der Patienten unnötig behandelt, somit vermeidbaren Risiken ausgesetzt und Ressourcen vergeudet. Sollte in Einzelfällen nach Kataraktchirurgie ein AMD-assoziiertes Makulaödem (nicht im Rahmen eines Irvine-Gass-Syndroms, sondern aufgrund der Progression der Grunderkrankung) zunehmen, gibt es keinen Hinweis dafür, dass eine anschließend durchgeführte erneute IVOM gegenüber einer prophylaktischen Injektion hinsichtlich des nachteilig wäre. Eine notwendigerweise umfängliche, prospektive Studie, die diese Frage klären würde, hätte sehr hohe methodische, ethische und ökonomische Hürden und ist nicht absehbar. Darüber hinaus erscheint auch die prophylaktische IVOM in Gegenwart von allen Stadien der trockenen AMD und Abwesenheit einer CNV mit dem Ziel der Verringerung des Konversionsrisikos in eine feuchte AMD nicht gerechtfertigt. Eine kombinierte IVOM und Katarakt-OP kann in dem Fall erfolgen, wenn eine eindeutige Indikation für eine IVOM besteht und zum entsprechenden Termin auch eine Kataraktoperation durchgeführt werden soll. Damit würden dem Patienten weitere Termine zur operativen Behandlung und zur Nachuntersuchung erspart. Unabhängig von diesen Überlegungen gilt, dass vor einer Katarakt-Operation in Gegenwart von Symptomen oder klinischen Zeichen, die für das Vorliegen einer CNV oder eines eventuell behandlungsbedürftigen diabetischen Makulödems sprechen, eine diagnostische Abklärung inkl. Fluoreszein-Angiographie und SD-OCT erfolgen muss.Sollte sich dann eine CNV zeigen, erscheint es sinnvoll, die Behandlung der Makulaerkrankung vor der Katarakt-Operation bis zum erwünschten Therapieziel (Visusstabilität, keine oder nicht weiter reduzierbare Flüssigkeit im SD-OCT) durchzuführen.