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Katarakt-OP bei Kindern: bag-in-the lens IOL Implantation ohne Vitrektomie
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Veröffentlicht: | 30. Januar 2013 |
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Hintergrund: Katarakt-Operationen werden bei Kindern über 2 Jahren zunehmend auch einer mit IOL-Implantation kombiniert. Im Zuge dieser Operation wird zur Vermeidung eines Nachstars meist eine Kapsulotomie mit vorderer Vitrektomie durchgeführt. Der juvenile Glaskörper hat aber eine wesentliche Funktion für die Entwicklung des kindlichen Auges. Ideal wäre damit bei Kindern eine Katarakt-Operationstechnik, die die den Glaskörper bzw. die vordere Glaskörpergrenzmembran erhält und gleichzeitig eine möglichst geringe Nachstarrate hat.
Methoden: Wir zeigen anhand eines Fallbeispiels die Phakoemulsifikation mit nachfolgender Implantation einer „Bag-in-the-Lens“ IOL bei einer kindlichen Katarakt im Alter von 4 Jahren. Zwei zueinander zentrierte vordere und hintere Kapsulorhexen wurden durchgeführt, auf eine vordere Vitrektomie wurde verzichtet. Die beiden Kapselblätter wurden in eine dafür vorgesehene „Nut“ der Kunstlinse eingeführt, um ein Verkleben der beiden Kapsel Blätter mit einem kompletten Verschluss des Kapselsackes zu erreichen.
Ergebnisse: Durch die Kataraktoperation konnte drei Monate nach OP ein Visusanstieg von 0,1 auf 0,8 erreicht werden. Die Kapselblätter sind zwei Monate nach OP zusammengewachsen und fixieren die IOL stabil.
Schlussfolgerung: Mit der „Bag-in-the-Lens“ IOL steht eine Sonderlinse zur Verfügung, die eine Implantation ohne Notwendigkeit einer Vitrektomie bei juveniler Katarakt ermöglicht. Auch ein späterer Austausch der IOL im Rahmen des Bulbus Wachstums scheint möglich.