gms | German Medical Science

175. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

01.02. - 02.02.2013, Bochum

Interdisziplinäre chirurgische Therapie der tarsalen und fornikalen Plattenepithel-Karzinome der Bindehaut und konjunktivalen intraepithelialen Neoplasie (CIN)

Meeting Abstract

  • Raid Darawsha - Universitäts-Augenklinik Essen
  • H. Westekemper - Universitäts-Augenklinik Essen
  • K.P. Steuhl - Universitäts-Augenklinik Essen
  • A. Tomaszewski - Universitäts-Augenklinik Essen
  • R. Pförtner - Universitätsklinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Kliniken Essen-Mitte, Essen
  • C. Mohr - Universitätsklinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Kliniken Essen-Mitte, Essen
  • D. Meller - Universitäts-Augenklinik Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 175. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bochum, 01.-02.02.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13rwa67

doi: 10.3205/13rwa67, urn:nbn:de:0183-13rwa670

Veröffentlicht: 30. Januar 2013

© 2013 Darawsha et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Über die interdisziplinäre Therapie der ausgedehnten konjunktivalen Plattenepithel-Karzinome und CIN mittels radikaler Tumorresektion, Bindehaut- und Fornixrekonstruktion mit Amnionmembran und Mundschleimhaut zu berichten.

Methoden: 35 Patienten (39 Augen), die zwischen 2000 und 2012 operiert worden sind, wurden retrospektiv untersucht. Nach inzisionaler Biopsie aus dem Tumor (histologische Diagnosesicherung), Bindehaut-Mapping (Tumorausdehnung) und Tumor-Staging erfolgte die Resektion des Tumors bzw. der befallenen Bindehaut. Die Bindehaut- und Fornixrekonstruktion wurde mit Amnionmembran und Mundschleimhaut rekonstruiert. Bei nicht R0-resezierten Tumoren wurde eine adjuvante Lokaltherapie mit Mitomycin C und/oder Interferon alpha2b durchgeführt. Die Rezidivrate, die Funktion, die Komplikationsrate und Folgeoperationen wurden beurteilt.

Ergebnisse: Der Beobachtungszeitraum betrug 17,3 Monate. Die Gesamtrezidivrate betrug 20.5%. Der Visus betrug bevor Therapie 0,5, und nach der Therapie 0,4. Bei 46,2% (18 Augen) konnte eine R0-Resektion durchgeführt werden: bei 17 Augen (94.4%) wurde kein Rezidiv festgestellt (Follow-up 13,2 Mo.) und bei 1 Auge (5.6%) wurde eine Rezidiv nach 13,6 Monate nachgewiesen. Bei 53,8% (21 Augen) konnte keine R0-Resektion durchgeführt werden: bei 12 Augen (63.2%), die adjuvat therapiert wurden, wurde nach 16,9 Monate kein Rezidiv festgestellt. Bei 7 Augen (36.8%) wurde trotz adjuvanter Therapie ein Rezidiv nach 16.9 Monate nachgewiesen. Bei 2 Augen wurde (ohne adjuvante Therapie) nach 9,9 Monate kein Rezidiv nachgewiesen.

Schlussfolgerungen: Der interdisziplinäre Ansatz zur Tumorresektion, Bindehaut- und Fornixrekonstruktion mit Amnionmembran und Mundschleimhaut ermöglicht auch bei sehr ausgedehntem Tumorbefall der tarsalen und fornikalen Bindehaut eine bulbus- und funktionserhaltende Therapie. Die Rezidivrate ist gering und der funktionelle Erfolg ist hoch.