Artikel
Erhöhte MiRNA Werte in einer primären vitreoretinalen Lymphomprobe: Ein möglicher diagnostischer Abgrenzungsmarker zur Uveitis?
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 30. Januar 2013 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Das primäre intravitreale Lymphom (PVRL) stellt einen seltenen, hochmalignen Tumor des Auges dar. Hauptdifferenialdiagnose ist die klassische Uveitis. Eine diagnostische Unterscheidung zwischen dem PVRL und einer Uveitis ist im klinischen Alltag auch nach vitrealer Probengewinnung nicht einfach. Bei primären ZNS Lymphomen Nachweis bestimmter miRNAs im Liquor gilt ein erhöhter Marker als diagnostisch; miRNAs könnten daher auch als vitrealer diagnostischer Marker für ein PVRL dienen.
Methode: Es wurde das Glaskörperaspirat im Rahmen einer Vitrektomie einer 53-jährigen Patientin mit molekularbiologisch gesichertem Lymphom (diagnostiziert im Referenzzentrum Liverpool) auf verschiedene miRNAs mittels einer Real-Time PCR untersucht und mit (n=8) normalen Proben (unter anderem einer Uveitisprobe) verglichen.
Ergebnisse: Es konnte für drei miRNAs ein über 16facher, statistisch signifikanter Anstieg in der PVRL Probe im Vergleich zu 8 Proben ohne PVRL gemessen werden. Insbesondere ergab sich auch ein deutlicher Unterschied der miRNA-Level zwischen der PVRL Probe und der Uveitisprobe.
Schlussfolgerung: MiRNAs stellen einen potentiell wertvollen Diagnosemarker zur Unterscheidung zwischen einem PVRL und einer klassischen Uveitis dar. Untersuchungen an Gruppen von Patienten mit PVRL, Uveitis und anderen Diagnosen sind nunmehr notwendig, um diese erste Beobachtung zu bestätigen.