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Operatives Management bei beidseitiger Abduzensparalyse
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Veröffentlicht: | 30. Januar 2013 |
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Hintergrund: Bilaterale Abduzensparalysen sind eine Rarität. Die Notwendigkeit einer Intervention ergibt sich aus der eingeschränkten Abduktionsfähigkeit, die zur monokularen Fixationsaufnahme die Einnahme einer deutlichen Kopfzwangshaltung erfordert und dem extrem großen konvergenten Winkel, der das Erscheinungsbild beeinträchtigt. Hinzu kommt der Wunsch nach postoperativen Einfachsehen. Bei zu Grunde liegendem Zustand nach schwerem Schädel-Hirn-Trauma oder bei schwerer neurologischer Grunderkrankung kann das Management kompliziert sein.
Methoden: Wir berichten über prä- und posterative Befunde von 3 erwachsenen Patienten mit posttraumatischer bilateraler Abduzensparalyse, bei denen wir in einer operativen Sitzung eine beidseitige modifizierte Muskeltransposition nach Hummelsheim durchführten.
Ergebnisse: Postoperativ bestand keine oder nur noch eine geringe Kopfzwangshaltung. In einem Fall bestanden instabile Binokularfunktionen mit Exklusionstendenz. In zwei Fällen konnten in der Nähe hochwertiges Binokularsehen und bei Fernfixation mit geringer Prismenkorrektur ein zentrales Feld des binokularen Einfachsehen nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Einzeitige bilaterale Transpositionsoperationen in Modifikation nach Hummelsheim können bei bilateraler schwerer Abduktionseinschränkung zur Reduktion der Kopfzwangshaltung und ggf. Wiederherstellung von Binokularfunktionen eingesetzt werden.