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Botulinumtoxin in der Augenheilkunde – Aktuelle Therapie und Zukunftsperspektiven
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Veröffentlicht: | 30. Januar 2013 |
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Lidkrämpfe (essentieller Blepharospasmus, Hemispasmus facialis) stellen die Hauptindikation für eine Botulinumtoxin-Therapie im Augenbereich dar. Für zahlreiche weitere Indikationen im Bereich der Augen hat sich Botulinumtoxin zusätzlich als wertvoll erwiesen: Synkinesien nach Facialisparese, Krokodilstränen, protektive Ptosis bei Lagophthalmus oder schlecht heilenden Hornhautulcera, spastisches Entropium und Injektionen in die Augenmuskeln zur Diagnostik und Therapie beim Schielen – letzteres war die erste medizinische Anwendung von Botulinumtoxin überhaupt.
Therapieinnovationen bei Lidkrämpfen umfassen die optimierte Anwendung, z.B. durch genauere Wahl der Dosierungsintervalle, die genauere Charakterisierung des Krankheitstyps insbesondere bei der Levatorinhibition und die verbesserte Erfassung des Therapieerfolges durch neu entwickelte standardisierte Skalen, die auch die Lebensqualität der Patienten mit einbeziehen. Daneben kommen aktuell neue Indikationsbereiche hinzu, wie chronische Kopfschmerzen und die Anwendung auch bei (Kleinst-) Kindern. Zukunftsperspektiven sind (noch) der Schutz von Drüsen bei einer Bestrahlung im Kopfbereich. Im Tierversuch konnte dies für Speicheldrüsen bereits gezeigt werden.