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175. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

01.02. - 02.02.2013, Bochum

Gliale Veränderungen beim Glaukom

Meeting Abstract

  • Rozina Noristani - Bochum
  • S. Kuehn - Bochum
  • M. Kuehn - Bochum
  • H.B. Dick - Bochum
  • S.C. Joachim - Bochum

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 175. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bochum, 01.-02.02.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13rwa24

doi: 10.3205/13rwa24, urn:nbn:de:0183-13rwa240

Veröffentlicht: 30. Januar 2013

© 2013 Noristani et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Bisherige Daten lassen eine Beteiligung glialer Zellen am retinalen Ganglienzelluntergang beim Glaukom vermuten. Um weitere Erkenntnisse in Hinsicht auf Veränderungen im makro- und mikroglialen Profil zu gewinnen, wurden immunhistologische Untersuchungen am Tiermodell durchgeführt.

Methoden: Ratten wurden mit S100 und einem Sehnerv-Homogenat (ONA) immunisiert. Ein Vergleich der jeweiligen Gruppen erfolgte anhand der Kontrollgruppe mittels NaCl (n=6 pro Gruppe). Eine Doppelfärbung 28 Tage post Immunisierung mittels einem Gliafaserprotein (GFAP) und einem Trankriptionsfaktor retinaler Ganglienzellen (Brn-3a) erlaubte eine Quantifizierung von Makroglia- und Ganglienzellen. Um Veränderungen seitens der Mikrogliazellen mit einzubeziehen, wurden weitere immunhistologische Färbungen mittels Antikörper gegen mikrogliale Strukturen, wie Iba1, ED1 und CD11b durchgeführt. Die statistischen Auswertungen erfolgten mittels Student T-Test.

Ergebnisse: Ein signifikanter Ganglienzelluntergang ließ sich in beiden Immunisierungsgruppen nachweisen (S100: p=0,005; ONA: p=0,0005). Die makroglialen Veränderungen in der ONA Gruppe (Mittelwert=2,3, p=0,00003) wiesen eine massive Aktivierung im Vergleich zur Kontrollgruppe (Mittelwert=1,9) auf, wohingegen sich keine signifikanten Unterschiede im mikroglialen Bereich detektieren lassen.

Schlussfolgerung: Die gezielte Immunisierung mit okulären Antigenen, wie etwa dem ONA, induziert eine signifikante Gliose, welche wohlmöglich im engen Zusammenhang mit dem Ganglienzelluntergang beim Glaukom steht. Andere Antigene wie S100 hingegen führen zum Zelltod ohne jegliche Zeichen einer Gliose. Offenbar handelt es sich bei der Gliose um einen stark Antigen abhängigen Prozess. Ob diese nun ein Epiphänomen beim Ganglienzelltod darstellt oder ihn wohlmöglich triggert bleibt bislang unklar.