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Regeneration des Sehnervs: Wie weit sind wir?
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Veröffentlicht: | 26. Januar 2012 |
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Hintergrund: Traumatische oder krankheitsbedingte Verletzungen des N. opticus führen, unter anderem durch seine fehlende Regenerationsfähigkeit, unwiderruflich zum Funktionsverlust. Verschiedene Strategien zur Protektion von retinalen Ganglienzellen und Förderung der axonalen Regeneration wurden bisher angewendet. Nach langjähriger Grundlagenforschung in vitro und in vivo wird derzeit die Regenerationsförderung u. a. über implantierte neuronale Stamm- und Progenitorzellen (NPCs) forciert.
Methoden: NPCs wurden aus Rattenembryonen (E13,5–15,0) isoliert und kultiviert. Sie zeigen Proliferationseigenschaften und können immunhistochemisch charakterisiert werden (u. a. auf sezernierte neurotrophe Faktoren). Kristallin β-B2 (Cryβ-b2) überexprimierende NPCs wurden hergestellt, um regenerierende Effekte von Kristallinen zu implementieren. Zur Überprüfung induzierter Effekte durch NPCs in vivo wurde der Sehnerv im Rattemodell geschädigt und NPCs intravitreal und intraneural transplantiert. Nach zwei und vier Wochen wurde der Verbleib der NPCs sowie die axonale Regeneration mittels Immunhistochemie (e.g. GAP-43) ausgewertet.
Ergebnisse: Kultivierte und genetisch modifizierte NPCs (z. B. nach Transfektion mit Cryβ-b2) wurden intravitreal und intraneural transplantiert, um die axonale Regeneration des verletzten Sehnverven zu stimulieren. Zusätzlich zu Cryβ-b2 produzieren implantierte NPCs weitere neuroregenerative Faktoren (Neurotrophine, andere Kristalline) in vivo. NPCs können sowohl nach intravitrealer und intraneuraler Transplantation am Nervus opticus nachgewiesen werden. Verletzte Sehnervenaxone interagieren mit den NPCs, überschreiten die Läsionstelle und gelangen in distale Regionen des Sehnerven. Mittels Immunhistochemie wurden verschiedene proximale und distale Regionen identifiziert und hinsichtlich axonaler Regeneration ausgewertet.
Zusammenfassung: Genetisch modifizierte und transplantierte NPCs zeigen eine Migration zum Ort der Sehnvervenschädigung. Durch Veränderungen des traumatischen Mikromilieus stellen sie eine geeignete Strategie zur axonalen Regenerationsförderung bei Sehnvervenverletzungen dar.
Unterstützt durch das IZKF Münster