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173. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

04.02. - 05.02.2011, Münster

Bartonella henselae Neuroretinitis: Eine Fallserie

Meeting Abstract

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Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 173. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 04.-05.02.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11rwa94

doi: 10.3205/11rwa94, urn:nbn:de:0183-11rwa944

Veröffentlicht: 2. Februar 2011

© 2011 Metz et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Bartonella henselae ist ein gramnegatives aerobes intrazelluläres Stäbchen, das beim Menschen übertragen durch Kratzen oder Flohbisse die Katzenkratzkrankheit (Lymphadenopathie und Fieber) verursacht. Reservoir dieses Keims sind Katzen, wobei Durchseuchungsraten bis 90% in Europa und den USA beschrieben sind.

Als Form der Augenbeteiligung sind außer dem durch Parinaud 1889 erstmal beschriebenen okuloglandulärem Syndrom eine Neuroretinitis mit sternförmigen Lipidexsudaten, Papillenschwellung, unifokale oder multifokale choriodale Infiltrate, retinochoriodale Exsudate und Phlebitiden, sowie Neovaskularisationen beschrieben.

Methoden: Retrospektive Fallbeschreibung von 5 Patienten.

Ergebnisse: Bei allen Patienten wurde die Diagnose mittels eines Immunfluoreszenstests des Serums gestellt. Bei zwei der insgesamt fünf betrachteten Fälle lag ein bilateraler Befund vor. Chorioretinale Infiltrate waren in 3 Fällen nachweisbar. In jeweils einem Fall kam es zu einer Neovaskularisation und einer Periphlebitis. Sternförmige Lipidexsudate im Bereich der Macula traten in zwei Fällen auf. Unter Therapie mit Makrolidantibiotika konnte in drei Fällen eine Visusverbesserung erzielt werden.

Schlussfolgerung: Bartonella henselae Infektion ist eine in vielen Fällen unterschätzte Ursache einer Retinochorioditis und sollte differentialdiagnostisch immer in Erwägung gezogen werden. Mittels Makrolidantibiotka kann diese Infektion in vielen Fällen erfolgreich therapiert werden.