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Kristalline als potentielle regulierbare Biomarker beim Glaukom
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Veröffentlicht: | 2. Februar 2011 |
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Ziel: Der Einfluss der topischen Gabe antiglaukomatöser Augentropfen auf die retinale Kristallin Expression und das Überleben retinalen Ganglienzellen (RGZ) in einem experimentellen Tiermodel des Glaukoms wurde analysiert.
Methoden: Der Augeninnendruck (IOP) wurde bei Sprague-Dawley Ratten durch Verödung zweier episkleraler Venen zunächst für 4 Wochen erhöht und anschließend über die folgenden vier Wochen jeweils durch die topischen antiglaukomatösen Augentropfen Timolol, Timolol/Travoprost, Timolol/Dorzolamide, Timolol/Brimonidine oder durch eine chirurgische Iridektomie gesenkt. In einer Konrollgruppe blieb der IOP unbehandelt erhöht.
Die verbleibenden RGZ wurden retrograd mit 5-Fluorogold (5-FG) gefärbt und acht Wochen nach der IOP-Erhöhung ausgezählt. Miitels 2D-Gelelektrophorese, Massenspektrometrie, Western-Blot Analyse und Immunhistochemie konnten IOP-abhängige proteomische Veränderungen in der entnommenen Retina nachgewiesen werden. Veränderungen auf Genebene wuden mittels Microarrays und quantitativer Polymerase-Kettenreaktion (PCR) untersucht.
Ergebnisse: Das Veröden zweier episkleraler Venen erhöhte den Augeninnendruck signifikant über die achten Wochen Follow-up (p<0.05). Durch Augentropfen und Iridektomie konnte der Augeninnendruck signifikant gesenkt werden (p<0.05). Die Anzahl RGZ war nach 8 Wochen gegenüber erhöhtem Augeninnendruck (p<0.05) reduziert und konnte durch die drucksenkende Behandlung mit Kombinationspräparaten effektiv verbessert werden (p<0.05).
Die 2D Analyse zeigte eine IOP-abhängige Expression von βb2-Krystallin (cryβb2), welche durch drucksenkende Medikation reguliert wurde. Die Western Blot Analyse der Krystallin Isoformen bestätigte die Ergebnisse. Die Microarray und PCR Analysen verifizierten the IOP-abhängige Hochregulation bestimmter Krystallin Isoformen auf mRNA Niveau. Die Immunhistichemie zeigte, dass die Krystalline hauptsächich in den RGZ exprimiert waren.
Schlussfolgerung: Die Daten lassen vermuten, dass der IOP die Krystallin Expression in der Retina beeinflusst. Dieser Effekt ist nach topischer und chirurgischer IOP-senkender Therapie reversible regulierbar. Krystalline könnten als Biomarker zum Monitoring effektiver IOP-Senkung und möglicher neuroprotektiver Effekte genutzt werden.