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Epigenetische Analyse zur Diagnose von Krankheiten
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Veröffentlicht: | 10. März 2010 |
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Die Epigenetik ist das Teilgebiet der Biologie, das sich mit der Untersuchung von vererbbaren Zelleigenschaften beschäftigt, die nicht in der genomischen DNA codiert sind. Epigenetische Phänomene basieren auf dem Verpackungszustand des Genoms im Zellkern, der durch chemische Modifikationen der DNA selbst (DNA-Methylierung) und der an sie gebundenen Packungsproteine (Histone) bestimmt wird. Im letzten halben Jahrzehnt ist die Sequenzierungstechnologie, die um die Jahrtausendwende zur Sequenz des menschlichen Genoms führte, dahingehend erweitert worden, dass nicht nur die DNA selbst, sondern auch ihr Methylierungszustand genomweit erhoben werden kann. Damit ergeben sich die Möglichkeit und der Bedarf, nicht nur genomische sondern auch epigenomische Daten mit bioinformatischen Methoden zu analysieren. Diese Analysen sind für die Medizin von erheblicher Bedeutung, da eine epigenetische Grundlage bei verschiedenen Krankheiten in Erwägung gezogen wird beziehungsweise bereits nachgewiesen ist. Hierzu gehören vor allem Krebs sowie neurodegenerative und psychiatrische Erkrankungen. Der Vortrag berichtet über den Zusammenhang zwischen Epigenetik und Krankheiten (am Beispiel Krebs) sowie über die Arbeiten zur epigenetischen Bioinformatik am Max-Planck-Institut für Informatik.