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Bonn Ophthalmology Online Network (BOON): eine Pilotstudie
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Veröffentlicht: | 10. März 2010 |
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Hintergrund: Nach 3-maliger Injektion von Lucentis® (Wirkstoff: Ranibizumab) zur Behandlung der chorioidalen Neovaskularisation (CNV) bei altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) sind gemäß der Fachinformation monatliche Kontrollen notwendig, um bei einen Sehverlust von mehr als 5 Buchstaben (ETDRS oder äquivalent 1 Snellen-Linie), rechtzeitig erneut zu behandeln. Umfragen zu Folge werden diese monatlichen Kontrollen aus logistischen Gründen in der Regel nicht durchgeführt. Regelmässige Kontrollen finden zumeist im Quartalsabstand statt. Dieser Abstand ist jedoch für eine effektive Therapie zu gross, und der initiale, im Upload erreichte Visusgewinn geht dann im Zeitverlauf wieder verloren. Ein Vergleich der Studien SUSTAIN (Monatliche Kontrollintervalle) und PIER (3 Monatiges Schema) zeigt dies deutlich.
Methoden: In einem Pilotprojekt der Universitäts-Augenklinik Bonn zusammen mit 10 niedergelassenen Augenarztpraxen der Umgebung wird eine Online Plattform erstellt, in der die gemeinsam betreuten AMD-Patienten erfasst werden. Neben den Patientenstammdaten werden Diagnose, Injektionsdaten, Visus, Netzhautdicke, und morphologische Kriterien eingegeben, zusätzlich können Fundusfotos, Angiographien und OCT Bilder eingebunden werden. Bei ausbleibender Kontrollvisite oder einem Sehverlust von mehr als 5 Buchstaben in der Kontrollvisite greifen Sicherheitsmechanismen, die zu einer Benachrichtigung der Augenklinik und der betreffenden Praxis führen und eine zeitnahe Kontaktaufnahme mit dem Patienten sicherstellen. Durch die lückenlose Dokumentation des Krankheitsverlaufs sind zudem Auswertungen zur Qualitätssicherung der sektorübergreifenden AMD-Therapie möglich.
Ergebnisse: Zwischen Zuweisern und Augenklinik wurden gemeinsame Standards zur Diagnosestellung und Therapie der feuchten AMD vereinbart. Die Eingabemasken der online Plattform wurden programmiert, und auf einen unabhängigen Datenserver des Uniklinikum Bonn aufgespielt. Die Datenbank ist seit September 2009 live geschaltet.
Schlussfolgerung: Mit Hilfe eines gemeinsamen Online-Netzwerkes werden Injektions- u. Kontrolltermine besser überwacht und zu langen Intervallen aktiv gegengesteuert. Ein gemeinsamer Zugriff auf die Verlaufsparameter jedes einzelnen Patienten verbessert die Betreuung und ermöglicht eine schneller Wiederbehandlung im Falle einer Verschlechterung des Befundes.