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96. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

28.10.2023, Kassel

Implantation einer dimensionspersonalisierten künstlichen Iris und Sekundärimplantation einer sklerafixierten Carlevale-IOL mit Skleraltaschen-Technik für Rekonstruktion des vorderen Augenabschnittes nach schwerer Augenverletzung

Meeting Abstract

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  • Makar Ponomarov - Gießen
  • E. Carlos Reyna - Gießen
  • L. Lytvynchuk - Gießen

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 96.Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Kassel, 28.-28.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23rma28

doi: 10.3205/23rma28, urn:nbn:de:0183-23rma284

Veröffentlicht: 2. November 2023

© 2023 Ponomarov et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Perforierende Verletzungen des Auges sind sehr schwerwiegend, und zur Wiederherstellung der anatomischen Integrität des vorderen Abschnitts ist eine komplexe Methode erforderlich. Daher führten wir in diesem klinischen Fall eine Irisimplantation mit dimensionspersonalisierter, maßindividueller künstlicher Iris im Zusammenhang einer Sekundärimplantation der sklerafixierten Carlevale-IOL mit Bildung der Skleraltaschen durch.

Methode: Nachdem sich das klinische Bild nach einem Jahr und 6 Monaten stabilisiert hat und mit insgesamt 4 durchgeführten Pars-plana-Vitrektomien bei einem 40-jährigen Patienten nach einer Arbeitsverletzung und als Folge einer Skleraruptur mit Irisverletzung, traumatischer Linsenluxation, Glaskörperblutung und Netzhautablösung, entschieden wir uns für die folgende Rekonstruktionstechnik mittels einer dimensionspersonalisierten künstlichen Irisimplantation (CUSTOMFLEX®, HumanOptics AG, Erlangen, Deutschland) mit Zusammenhang einer sekundären Sekundärimplantation der sklerafixierten Carlevale-IOL (CIOL) (FIL SSF Soleko, Italien). Die CIOL-Implantation erfolgte nach ‚Sklera-Taschen-Technik‘. Gefolgt von einer Fixierung der Haptik im intraskleralen Raum der Sklerataschen 1,5 mm vom Limbus. Durch kornealen Schnitt wurde die künstliche Iris in den Hohlraum der Vorderkammer eingesetzt, abgeflacht und auf der CIOL-Oberfläche zentriert. Es war keine zusätzliche Fixierung der künstlichen Iris erforderlich.

Ergebnisse: Die gewählte chirurgische Technik ermöglicht eine korrekte Position der künstlichen Iris, damit richtig positionierte Iris-IOL-Diaphragma und eine richtige Vorderkammeranatomie. Nach dem Eingriff stieg die Sehschärfe von 0,05 mit einer Korrektion und Stenopäischer Lücke auf 0,2. Insbesondere berichtete der Patient über einen Rückgang der Blendung und eine Verbesserung des kosmetischen Aussehens.

Schlussfolgerungen: Die Wiederherstellung der Integrität der Vorder- und Hinterkammeranatomie nach einem Augentrauma bleibt eine Herausforderung. Die von uns gewählte Strategie mit Verwendung der oben genannten Technik erlaubt, diese zu erreichen und dadurch die Invasivität zu verringern. Moderne Irisrekonstruktionsimplantate bieten eine Visusbesserung, visuelle und kosmetische Rehabilitation.