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96. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

28.10.2023, Kassel

Steigerung des Messerfolg optischer Biometer bei dichter Katarakt: Swept-source-Biometer mit und ohne ERV

Meeting Abstract

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  • Burkhard von Jagow - Eberswalde
  • F. Filev - Eberswalde

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 96.Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Kassel, 28.-28.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23rma27

doi: 10.3205/23rma27, urn:nbn:de:0183-23rma279

Veröffentlicht: 2. November 2023

© 2023 von Jagow et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die optische Biometrie ist der Goldstandard der Achsenlängen(AL)-Messung. Bei dichter Katarakt musste weiterhin auf den Ultraschall-A-Scan zurückgegriffen werden. Swept-Source (SS)-OCT-Biometer haben den Messerfolg der optischen Biometer zuletzt erhöht. Das SS-OCT-ARGOS-Biometer (Alcon) verspricht aufgrund zusätzlicher „enhanced retinal visualization (ERV)“-Technologie eine weitere Steigerung des AL-Messerfolges bei dichter Katarakt. Wir verglichen bei Augen mit dichter Katarakt die Messerfolgsrate des ARGOS-Biometers mit dem SS-OCT-basierten IOL-Master 700.

Methoden: In diese prospektive, randomisierte und kontrollierten Studie wurden 36 präoperative Augen von 32 Patienten mit dichter Katarakt entsprechend LOCS-III-Skala ≥N06, ≥NC6, ≥C5 oder ≥P5 eingeschlossen. Die nukleäre Trübung wurde objektiv mit dem Pentacam (Oculus)-PNS-Wert quantifiziert. Die Biometrie mit beiden Geräten erfolgte in randomisierter Reihenfolge. Die Messerfolgsrate, die biometrischen Messparameter und die IOL-Kalkulation beider Geräte wurden erfasst. Die IOL-Auswahl erfolgte entsprechend der Kalkulation des IOL-Masters (Barrett U2), falls dieser erfolgreich gemessen hatte, ansonsten entsprechend der Kalkulation des Argos-Biometers. War die Achsenlängen optisch nicht möglich, erfolgte die IOL-Kalkulation auf Grundlage der Ultraschall-A-scan-Messung (eye cubed, Ellex). Sechs Wochen postoperativ wurden die refraktiven Ergebnisse mit der IOL-Kalkulation verglichen. Die abschließende Fallzahl-Berechnung basierte auf dem McNemar-Test für korrelierte Proportionen.

Ergebnisse: Das Argos-Biometer hatte mit 89%. eine signifikant bessere Messerfolgsrate als der IOL-Master mit 59%, McNemar-Test, p=0,005. Die von beiden Biometern gemessene Achsenlänge unterschied sich nicht signifikant, t-Test: p=0,37. Signifikante Unterschiede im T-Test gab es beim gemessenen mittleren K-Wert (4,37±0,55mm; 4,39±0,55mm), p=0,04 und bei der Vorderkammertiefe (3,16±0,37mm; 3,33±0,39mm). Die Genauigkeit der Linsenkalkulation (refractive error) war mit 0,52±0,45 D vs. 0,70±0,63 D tendenziell besser beim Argos-Biometer als beim IOL-Master, jedoch nicht signifikant. Anzumerken ist, dass die Fallzahl der Studie nur eine abschließende Beurteilung der des Unterschieds im Messerfolg nicht aber der weiteren Messparameter erlaubt.

Schlussfolgerungen: Das Argos-Biometer mit ERV-Technologie erhöhte die Messerfolgsrate bei sehr dichten Katarakten auf nahezu 90% gegenüber ca. 60% beim IOL-Master 700. Die Studie wurde mit einem Alcon-Study grant unterstützt (IIT #65011581)