gms | German Medical Science

96. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

28.10.2023, Kassel

Herpes-PCR in Kammerwasserproben von Patienten mit und ohne klinische endotheliale Abstoßungsreaktion nach Keratoplastik

Meeting Abstract

  • Yaser Abu Dail - Homburg/Saar
  • L. Daas - Homburg/Saar
  • E. Flockerzi - Homburg/Saar
  • J. Kahlert - Homburg/Saar
  • C. Munteanu - Homburg/Saar
  • S. Smola - Institut für Virologie, Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Homburg/Saar
  • B. Seitz - Homburg/Saar

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 96.Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Kassel, 28.-28.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23rma11

doi: 10.3205/23rma11, urn:nbn:de:0183-23rma116

Veröffentlicht: 2. November 2023

© 2023 Abu Dail et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Ziel: Vergleich der Prävalenz positiver PCR-Tests auf Herpesviridae bei Patienten mit und ohne klinische korneale endotheliale Abstoßungsreaktion (ABR) nach Keratoplastik.

Design: Eine retrospektive Querschnittsstudie mit Zwei-Gruppen-Vergleich.

Methoden: Es wurden 307 Kammerwasserproben (KW) von 235 Patienten und 244 Augen untersucht. Die Patienten unterzogen sich zwischen 2019 und 2023 einer perforierenden Keratoplastik (PKP) oder einer Descemet-Membran-endothelialen-Keratoplastik (DMEK) oder sie bekamen eine diagnostische Kammerwasserentnahme aufgrund einer klinischen ABR. Das KW wurde mittels PCR auf DNA von HSV, VZV, CMV und EBV untersucht. Die PCR-Testergebnisse wurden zwischen zwei Gruppen (mit/ohne ABR) verglichen. Eine weitere Subanalyse untersuchte die Ergebnisse von Patienten ohne die klinische Diagnose einer ‚Herpes-Keratitis‘ in der Vorgeschichte.

Ergebnisse: 8% der Patienten mit klinischer ABR (n=108 Augen) hatten ein positives PCR-Ergebnis für eines der Herpesviridae (HSV:3, CMV:3, EBV:2, VZV:1). Alle Patienten in der Gruppe ohne ABR hatten negative PCR-Ergebnisse für alle vorherigen Viridae (n=136 Augen). Der Unterschied war statistisch hoch-signifikant (p<0,001). Die Subanalyse von Patienten ohne ‚Herpes-Keratitis‘ in der Vorgeschichte ergab ebenfalls signifikant mehr positive Herpes-PCR-Ergebnisse bei Patienten mit ABR (n=7) als bei Patienten ohne ABR (n=0, p=0,005).

Schlussfolgerungen: Herpesviridae scheinen bei der klinischen akuten endothelialen Transplantatabstoßung nach Keratoplastik eine wichtige Rolle zu spielen. Die rechtzeitige Unterscheidung zwischen einer aktiven Herpesinfektion und einer autoimmunen Transplantatabstoßung ist für eine angemessene Behandlung – auch in Langzeitverlauf – und den Erhalt des Transplantats von entscheidender Bedeutung