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Sekundär-CNV und die Therapie
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Veröffentlicht: | 28. Oktober 2022 |
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Hintergrund: Als Folge zahlreicher Netzhauterkrankungen kann sich eine sekundäre CNV (Choroidale Neovaskularisationen) entwickeln. Pathogenetisch spielen dabei Defekte der Bruch-Membran eine Rolle.
Fallbeschreibungen
1. Ein 27-jähriger Patient stellte sich notfallmäßig zur Mitbeurteilung einer seit mehreren Tagen bestehenden Visusminderung und Metamorphopsien am rechten Auge vor. Der Patient war direkt zuvor 4 Tage stationär in einer anderen Augenklinik bei Tensiodekompensation bei Z.n. Trauma (Contusio bulbi durch Tennisball mit Hyphäma) zur Tensioregulation in Behandlung gewesen.
Die ophthalmologische Untersuchung zeigte am rechten Auge einen regelrechten vorderen Augenabschnitt sowie funduskopisch retinale Blutungen und eine Aderhautruptur.
2. Eine 44-jährige Patientin stellte sich in unserer Notfallsprechstunde zur Mitbeurteilung einer Netzhautblutung mit Visusminderung und Metamorphopsien am linken Auge vor. Anamnestisch habe die Patientin von 20 Jahren ein Contusio bulbi gehabt. Die ophthalmologische Untersuchung zeigte am linken Auge einen regelrechten vorderen Augenabschnitt sowie retinale Blutungen und hyperpigmentierte, atrophe streifige Netzhautveränderungen.
Ergebnisse: Bei beiden Patienten zeigte sich in der OCT sowie in der FLA eine sekundäre CNV. Eine anti-VEGF-Therapie erfolgte zeitnah. In beiden Fällen kam es zu einem Visusanstieg mit subjektiver und objektiver Befundbesserung nach anti-VEGF Therapie.
Schlussfolgerung: Zahlreiche Netzhauterkrankungen, wie zum Beispiel Contusio bulbi und Angioid streaks, können eine sekundäre CNV verursachen. Bei Verdacht auf eine sekundäre CNV sollte eine OCT und FLA Untersuchung durchgeführt werden und eine zeitnahe anti-VEGF-Therapie erfolgen.