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94. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

31.10.2021, Koblenz

Telemedizin unter Corona-Bedingungen

Meeting Abstract

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  • Oliver Merx - Trier
  • A. Zywien - Trier
  • M. Wenzel - Trier

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 94. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Koblenz, 30.-30.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21rma24

doi: 10.3205/21rma24, urn:nbn:de:0183-21rma240

Veröffentlicht: 12. November 2021

© 2021 Merx et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Voriges Jahr kam es durch die COVID-Pandemie zu einer nie dagewesenen Veränderung der augenärztlichen Untersuchungs- und Therapiebedingungen. Arzt-Patient-Kontakte mussten auf ein Minimum beschränkt werden. Kurzfristig wurden neue Möglichkeiten der Telemedizin ermöglicht.

Methoden: 100 Diabetiker und 87 Sehschulpatienten stellten sich im Mai und Juni 2020 in einer Zweigpraxis der Augenklinik Petrisberg vor. Bei 85 Diabetikern und 29 Sehschul-Patienten ab einem Alter von 5 Jahren wurde eine 80°-Fundusuntersuchungen mit einer DRSplus-Funduskamera in Miosis geplant, die Befunde wurden telemedizinisch in Trier ausgewertet und die Patienten entsprechend informiert.

Ergebnisse: Bei 95% der Diabetiker und 80% der Sehschulpatienten war eine Fundusuntersuchung in Miosis möglich. Die Diabetiker waren über das Angebot positiv überrascht, weil keine Pupillenerweiterung notwendig war und hätten gerne die Bilder von den Arzthelferinnen erklärt bekommen, was juristisch nicht möglich war. Sie wurden vom Augenarzt angerufen und erhielten Befundberichte. Die Sehschulkinder interessierten sich weniger für die Bilder und empfanden sie öfters als ‚eklig‘. Ihre Eltern empfanden das Angebot als sehr hilfreich und nachvollziehbar und waren besonders erfreut, dass durch die fehlende Mydriasis kürzere Wartezeiten auftraten. Gründe für schlechten und nicht auswertbaren Fundusscan s waren bei Diabetikern:

1) Zu kleine Pupillen: Unter 2,5mm waren Mosaikaufnahmen der Peripherie nicht möglich. 2) schlechte Compliance (unruhiges hin- und herschauen. 3) Rollstuhlpatienten mit stark eingeschränkter Mobilität. Bei Sehschul-Patienten waren Fundusuntersuchungen erschwert oder nicht möglich bei Kindern unter 6 Jahren und durch unruhiges Verhalten: Die Kinder waren ungeduldig und fanden die Untersuchung nicht spannend genug.

Schlussfolgerung: Telemedizin sollte auch außerhalb von Corona schrittweise in die augenärztliche Betreuung von Patienten in unterversorgten ländlichen Gebieten aufgenommen werden.