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Die Bedeutung der Biometrie für das Auftreten von posterioren Kapseldefekten
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Veröffentlicht: | 12. November 2021 |
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Hintergrund: Das Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der okulären Biometrie beim Auftreten von posterioren Kapseldefekten bei Kataraktoperationen innerhalb einer populationsbasierten Studienprobe von Patienten, die in einem universitären Zentrum für Katarakt- und Refraktive Chirurgie behandelt wurden.
Methoden: Erwachsene Patienten, die zu einer extrakapsulären Kataraktoperation mittels Phakoemulsifikation und Hinterkammerlinsenimplantation im Zeitraum zwischen 2016 und 2019 stationär aufgenommen wurden, sind retrospektiv analysiert worden. Die Patienten wurden anhand der Patentendatenbank identifiziert und die Operationsberichte auf posteriore Kapseldefekte hin durchgesehen. Es wurden das Alter, Geschlecht, okuläre Biometrie und weitere Faktoren erfasst.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 2.325 Augen von 1.967 Patienten (Alter: 70,56±8,42 Jahre, 1.005 Frauen; 962 Männer), eingeschlossen. Bei 59 (2,54%) Augen war ein intraoperativer posteriorer Kapseldefekt dokumentiert. Das mittlere Alter der Betroffenen betrug 70,95±8,52 Jahre (31 Frauen, 28 Männer). In 25 Fällen wurden Revisionseingriffe im Verlauf erforderlich. Die stationäre Verweildauer betrug dabei im Mittel 2,98±2,30 Tage. Messungen der okulären Biometrie (n = 59) ergaben im Mittel eine Achsenlänge von 23,73±1,77 mm, Vorderkammertiefe 3,02±0,71 mm, Linsendicke 4,95±0,47 mm, Weiß-zu-weiß-Wert 11,92±0,53 mm und Keratometrie 43,89±1,36 dpt. Nähergehende Vergleichsuntersuchungen der biometrischen Werte innerhalb der Gruppen zeigten eine moderate Relevanz bezüglich Effektgröße nach Rosenthal für die Linsendicke (R = 034; p = 0,01) und Vorderkammertiefe (R = 0,29; p = 0,03).
Schlussfolgerungen: Posteriore Kapseldefekte traten zwar selten auf, konnten jedoch durch Abweichungen der okulären Biometrie hinsichtlich Linsendicke und Vorderkammertiefe beeinflusst werden.