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94. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

31.10.2021, Koblenz

Hintere Glaskörpergrenzmembranabhebung unter Triamcinolonacetonid-assistierter Färbung: positiver Einfluss auf das postoperative Ergebnis nach ILM-Peeling?

Meeting Abstract

  • Julia Heim - Ludwigshafen
  • A. Ashurov - Ludwigshafen
  • A. Chronopoulos - Ludwigshafen
  • L.-O. Hattenbach - Ludwigshafen

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 94. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Koblenz, 30.-30.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21rma11

doi: 10.3205/21rma11, urn:nbn:de:0183-21rma116

Veröffentlicht: 12. November 2021

© 2021 Heim et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das postoperative Ergebnis nach Vitrektomie und ILM-Peeling bei epiretinalen Membranen ist von vielen Faktoren abhängig. Ziel einer Intervention ist die Oberflächenspannung zu entlasten, damit es zur Normalisierung der retinalen Schichten kommt. Aktuelle Studien weisen auf interstitielle Prozesse hin, die eine postoperative Ödementwicklung begünstigen. In dieser Analyse wurde untersucht, ob eine Triamcinolonacetonid-assistierte Färbung der hinteren Glaskörpergrenzmembran einen positiven Einfluss auf den postoperativen Verlauf und somit auf die Wiederherstellung einer regelrechten makulären Anatomie hat.

Methoden: In dieser retrospektiven Analyse wurde der Einfluss von Triamcinolonacetonid-assistierter Färbung auf die Makuladicke nach Pars-plana-Vitrektomie und ILM-Peeling untersucht. Als Vergleichsparameter dienten der Visus und die Makuladicke präoperativ sowie 12 Wochen nach dem Eingriff. Ferner wurde die Reaktion der inneren Netzhautschichten (Ganglionzellschicht) präoperativ und postoperativ als möglicher Marker für den Visusverlauf untersucht.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 27 Augen von 27 Patienten analysiert. 9 Patienten (Gruppe 1) wurden intraoperativ mit 10 mg Triamcinolonacetonid intravitreal behandelt. 18 Patienten (Gruppe 2) erhielten keine intravitreale Behandlung mit Triamcinolonacetonid, weder intra- noch postoperativ. Die Nachbeobachtungszeit betrug 3 Monate. Beide Gruppen zeigten einen ähnlichen präoperativen Visus und eine ähnliche präoperative Makuladicke. 12 Wochen nach Vitrektomie kam es in Gruppe 1 zu einer signifikanten funktionellen Besserung sowohl des Visus als auch des Makulaödems im Vergleich zu Gruppe 2. Ein ähnlicher Effekt wurde bei der Reaktion der Ganglionzellschicht beobachtet. Trotz präoperativer Ähnlichkeit der Durchschnittsdicke der Ganglionzellschicht wurde eine erhöhte Tendenz zur postoperativen Abschwellung in Gruppe 1 beobachtet.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Arbeit deuten auf eine positive Wirkung der Triamcinolonacetonid-assistierten Färbung auf die anatomischen und funktionellen Resultate nach Vitrektomie und ILM-Peeling bei epiretinalen Membranen hin. Der Einfluss von Triamcinolonacetonid-assoziierter Färbung auf die einzelnen Netzhautschichten, insbesondere auf die Ganglionzellschicht, sollte in einem größeren Patientenkollektiv genauer untersucht werden.