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Vorhersage des Therapieansprechens auf die intravitreale Lucentistherapie bei Patienten mit exsudativer AMD anhand des Autoantikörperprofils im Serum?
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Veröffentlicht: | 29. April 2020 |
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Hintergrund: Anti-retinale Autoantikörper könnten eine pathogenetische Rolle bei der AMD spielen. In der vorliegenden Auswertung wurden die Immunreaktivitäten im Serum von Patienten mit exsudativer AMD und unterschiedlichem Therapieansprechen nach einjähriger intravitrealer Ranibizumabtherapie evaluiert.
Methoden: Eingeschlossen wurden 20 Patienten mit trockener AMD, 29 Patienten mit behandlungsnaiver exsudativer AMD, 21 Patienten mit bereits vorbehandelter exsudativer AMD und 21 gesunde Probanden. Von den Patienten mit exsudativer AMD wurden initial, sowie vor jeder intravitrealen Injektion von Ranibizumab und jeweils im 4., 6. und 12. Monat nach Studienbeginn 15 ml Serum abgenommen und mittels Antigen-Microarrays untersucht. Die statistische Auswertung erfolgte hypothesengetrieben; die gemessenen Antikörperlevel wurden mittels univariater und multivariater Varianzanalyse analysiert, des Weiteren wurden auch prädiktive Data-Mining-Methoden angewandt, um spezifische Proteinmuster zu erkennen.
Ergebnisse: Die Patienten mit exsudativer AMD wurden anhand des Visusverlaufs nach einem Jahr in drei Gruppen aufgeteilt (Gruppe mit Visusverlust von >3 Zeilen, Gruppe mit Visusänderung ≤3 Zeilen, Gruppe mit Visusgewinn von >3 Zeilen). Es zeigten sich signifikante Unterschiede in den genannten Gruppen, insbesondere die Immunreaktivität gegen OGFR (Opioid Growth Factor Receptor) (p < 0,00002), PRG2 (p ≤ 0,0077), Prealbumin (p ≤ 0,0031) und Gamma-Synuclein (p ≤ 0,0026) sind in der Gruppe mit Visusverbesserung nach 12 Monaten hochreguliert und in der Gruppe mit Visusverlust herunterreguliert. Die Immunreaktivitäten gegen GNB1 (p ≤ 0,021), TUBB3 (p ≤ 0,022), ATP Synthase (p ≤ 00,011) und PolyRp2 (p ≤ 0,000006) waren in der Gruppe mit Visusverbesserung vermindert und in der Guppe mit Visusverlust hochreguliert.
Schlussfolgerungen: Wir berichten über eine microarraybasierte Evaluation im Serum von Patienten mit exsudativer AMD nach einjähriger intravitrealer Ranibizumabtherapie und unterschiedlichem Therapieansprechen. Signifikante Immunreaktivitätsunterschiede zeigten sich insbesondere zwischen den Gruppen mit unterschiedlichem Therapieansprechen bei neun Antigenen, die u.a. in Zusammenhang mit Zellwachstum und Proliferation stehen.