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Niedriges Geburtsgewicht ist assoziiert mit der altersbedingten Makuladegeneration im Erwachsenenalter – Ergebnisse der Gutenberg-Gesundheitsstudie
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Veröffentlicht: | 29. April 2020 |
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Ziel: Diese Studie analysiert, ob ein niedriges Geburtsgewicht (GG) mit der Prävalenz und Inzidenz der altersbedingten Makuladeneration (AMD) im Erwachsenenalter zusammenhängt.
Methoden: Die Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) ist eine bevölkerungsbezogene, beobachtende Kohortenstudie in Deutschland. Zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung waren die Teilnehmer 35 bis 74 Jahre alt. Es wurde eine ophthalmologische Untersuchung mit Fundusfotografie durchgeführt. Fundusfotografien wurden nach dem Rotterdam-Grading-Scheme für AMD zu Studienbeginn und bei der 5-Jahres-Nachuntersuchung gegradet. Die Teilnehmer wurden nach ihrem selbstberichteten Geburtsgewicht (GG) in drei Gruppen eingeteilt (niedrig: <2.500 g; normal: 2.500-4.000 g; und hoch: >4.000 g). Die Poisson-Regressionsanalyse mit Adjustierung für mehrere Kofaktoren wurde verwendet, um die Zusammenhänge zwischen GG- und AMD-Prävalenz (Gesamt-, Früh- und Spät-AMD) und der kumulativen Inzidenz von 5 Jahren zu untersuchen.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 6.492 Teilnehmer einbezogen (3.538 Frauen im Alter von 50,7+/-10,4 Jahren). Die Prävalenz der gesamten AMD war in der niedrigen GG-Gruppe (11,2%; 40/358) im Vergleich zur normalen GG-Gruppe (6,5%; 346/5328) und der hohen GG-Gruppe (8,4%; 68/806) am höchsten. Niedriges GG war mit der gesamten AMD-Prävalenz (Prävalenzrate (PR)=1,54, p=0,006) und insbesondere mit der frühen AMD-Prävalenz (PR=1,52; p=0,01) verbunden. Es wurde kein Zusammenhang zwischen niedrigem GG und der kumulativen 5-jährigen Inzidenz von AMD beobachtet.
Fazit: Unsere Analysen deuten darauf hin, dass ein niedriges Geburtsgewicht zu einer höheren Prävalenz von Netzhauterkrankungen im späteren Leben führen kann, wie wir dies für die AMD beobachtet haben. Unsere Ergebnisse können ein erster Hinweis darauf sein, dass die AMD ihren Ursprung im frühen Leben hat.