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Sehwahrnehmung für Augenärzte: wissen wir die menschliche Sehwahrnehmung?
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Veröffentlicht: | 29. April 2020 |
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Das menschliche Sehen kann von Naturwissenschaften noch nicht definiert bzw. beschrieben werden. Augenärzte messen in ihrem beruflichen Alltag die Sehfunktionen in verschiedenen Dimensionen. Schon vor 150 Jahren hat von Helmholtz beschrieben, dass das menschliche Sehen zu gut ist, wenn man den Bau des Auges in Betracht zieht. Also soll das menschliche Gehirn etwas zu den optischen Reizen „addieren”. In diesem Science Slam werden die menschlichen Sehfunktionen mit Augenanatomie, -physiologie und -pathologie u.a. mit Ergebnissen aus den Thesen des Autors verglichen. Um die Diskrepanzen zu zeigen, werden u.a. wissenschaftliche Illusionen gezeigt und erklärt. Durch die Beispiele und ihre wissenschaftlichen Hintergründe von der Sehstärkenmessung im Raum- und Sonnenlicht bis zum „Vernier hyperacuity”, von den Zapfen bis zu den Einzelheiten der Farbwahrnehmung, von der Nichtwahrnehmung der physiologischen Skotome, bis zum Ausfüllen der physiologischen und pathologischen Skotome im menschlichen Gesichtsfeld, von dem Sehmodell mit nur 1 Grad schärfsten Sehens im Zentrum des Gesichtsfelds bis zum „exzellenten Sehen”, von den physiologischen Augenbewegungen in Nanosekunden gezeichnet mit Eyetrackern bis zu den 6 Fixierpunkten in 2 Sekunden (Yarbus) im wahrgenommenem Gesichtsfeld, werden die verschiedenen Diskrepanzen im menschlichen Sehen u.a. als interaktive Sehwahrnehmung der Kursteilnehmer gezeigt. Der Science-Slam bringt keine Lösungen, sondern stellt neue Fragen auf, die u.a. unsere ophthalmologische Sehfunktionsmessungen in Frage stellt.