gms | German Medical Science

92. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

02.11.2019, Darmstadt

Verbesserung der Kunstlinsenberechnung bei klassischer Triple-Procedure durch sterile Spender-Tomographie in der Hornhautbank?

Meeting Abstract

  • A. Quintin - Homburg/Saar
  • L. Hamon - Homburg/Saar
  • S. Mäurer - Homburg/Saar
  • F. Asi - Homburg/Saar
  • T. Eppig - Homburg/Saar
  • A. Langenbucher - Homburg/Saar
  • A. Bekhit - Homburg/Saar
  • B. Seitz - Homburg/Saar

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 92. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Darmstadt, 02.-02.11.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc19rma12

doi: 10.3205/19rma12, urn:nbn:de:0183-19rma123

Veröffentlicht: 29. April 2020

© 2020 Quintin et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Seit mehr als einem Jahr verwenden wir die sterile Spendertomographie in der Hornhautbank routinemäßig, um refraktive Überraschungen nach Keratoplastik zu vermeiden. Das Ziel dieser Studie war es, Spendertomographie-Parameter mit Tomographie-Parametern des Transplantates nach perforierender Keratoplastik ohne Fäden zu vergleichen.

Methoden: Diese retrospektive Studie umfasste 127 Spendergewebe der Hornhautbank, die für eine perforierende Keratoplastik verwendet wurden (Transplantatdurchmesser 8,3 ± 0,8 mm). Präoperative Messungen wurden mit dem optischen Kohärenztomograph des vorderen Augenabschnittes (VAA-OCT) Casia 2 (Tomey Corp., Nagoya, Japan) durchgeführt, und postoperativ nach 22 ± 4 Monaten (nach Entfernung aller Fäden) wiederholt. Präoperative und postoperative Werte wurden hinsichtlich Differenzen mithilfe des Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Tests verglichen.

Ergebnisse: Postoperativ war die zentrale Brechkraft der Vorderfläche der Hornhaut im steilen Meridian um 4,6 ± 5,3 D (p=0,01) größer und im flachen Meridian um 3,0 ± 2,2 D (p<0,01) kleiner im Vergleich zu den Spendertomographie-Werten. An der Rückfläche war die zentrale Brechkraft im steilen Meridian um 1,1 ± 0,6 D (p<0,01) kleiner und im flachen Meridian um 0,1 ± 0,5 (p=0,31) größer. Die Pachymetrie sank um 32,3 ± 61,8 μm (p=0,09). Die Gesamtbrechkraft der Hornhaut war aber nur um 0,5 D und damit nicht significant (p=0,58) kleiner als präoperativ.

Schlussfolgerungen: Alle Parameter veränderten sich postoperativ nach Entfernung aller Fäden im Vergleich zu den Spendertomographie-Werten, mit Ausnahme der zentralen Brechkraft im flachen Meridian der Rückfläche der Hornhaut sowie der Pachymetrie. Allerdings ist die postoperative Gesamtbrechkraft der Hornhaut vergleichbar mit den Spendertomographie-Werten. Diese Information könnte für eine Verbesserung der Kunstlinsenberechnung bei klassischer Triple-Procedure von Bedeutung sein.