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92. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

02.11.2019, Darmstadt

Rezidivierendes DMEK-Versagen

Meeting Abstract

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  • C. Matar - Homburg/Saar
  • B. Seitz - Homburg/Saar
  • L. Daas - Homburg/Saar

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 92. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Darmstadt, 02.-02.11.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc19rma10

doi: 10.3205/19rma10, urn:nbn:de:0183-19rma101

Veröffentlicht: 29. April 2020

© 2020 Matar et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Im letzten Jahrzehnt ist die Anzahl der Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK) Prozeduren bei Endotheliopathien in Deutschland sowie weltweit exponentiell angestiegen. Wir berichten über den Herpesnachweis als Ursache eines rezidivierenden DMEK-Versagens.

Methoden: Ein 66-jähriger, pseudophaker Patient wurde bei Fuchs-Endotheldystrophie in unsere Klinik überwiesen. Bei bestkorrigierter Sehschärfe von 0,4 und fehlenden Hornhautnarben wurde eine DMEK komplikationsfrei durchgeführt.

Ergebnisse: 28 Monate nach DMEK stellte sich der Patient bei zunehmender Hornhautdekompensation und Sehverschlechterung vor. Der Visus betrug 0,05. Der Intraokulardruck (IOD) lag bei 24 mmHg mit leichtem Vorderkammerreizzustand. Die Hornhaut-Endothel-Epithel-Dekompensation (HEED) fand sich sowohl im Bereich des Transplantates als auch in der Wirtshornhaut. Die zentrale Hornhautdicke betrug 638 μm und die Makula-OCT zeigte ein zystoides Makulaödem (CMÖ). Eine Re-DMEK mit simultaner parabulbärer Triamcinolonacetonid wurde durchgeführt. 6 Monate danach zeigte sich eine erneute Verschlechterung des Befundes mit globaler HEED. Daraufhin wurde eine Re-re-DMEK mit perioperativer diagnostischer Vorderkammerpunktion durchgeführt. Dabei ergab sich ein Polymerase-Kettenreaktion (PCR)-Befund positiv für HSV Typ I. Unter systemischer und lokaler antiviraler Therapie blieb das Transplantat klar für bisher 6 Monate.

Schlussfolgerung: Bei der folgenden klinischen Konstellation: zweifachem DMEK-Versagen, einer „globalen Dekompensation” der Hornhaut sowohl im Bereich des Transplantates als auch der peripheren Wirtshornhaut, leichter IOD-Entgleisung, mildem Vorderkammerreizzustand und CMÖ sollte ein HSV als mögliche Causa in Erwägung gezogen werden und eine systemische und lokale antivirale und steroidhaltige Therapie schnellstmöglich eingeleitet werden.