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92. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

02.11.2019, Darmstadt

Alte und neue Techniken in der Tränenwegschirurgie

Meeting Abstract

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  • M. Lang - Darmstadt

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 92. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Darmstadt, 02.-02.11.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc19rma01

doi: 10.3205/19rma01, urn:nbn:de:0183-19rma011

Veröffentlicht: 29. April 2020

© 2020 Lang.
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Gliederung

Text

Seit der Antike werden Tränenwegoperationen durchgeführt. Im Altertum zunächst als alleinige Tränensackexstirpation oder Inzision des Tränensackes bei schwersten Entzündungen. Mit zunehmendem Wissen über die anatomischen Gegebenheiten und physiologischen Abläufe war es Anfang des letzten Jahrhunderts Addeo Toti (1904) möglich, ein wirklich therapeutisches Verfahren zu entwickeln. Die Dakryozystorhinostomie erlebte bis heute verschiedensten Modifikationen und gilt immer noch als Goldstandard der Tränenwegchirurgie bei Tränensackentzündungen.

Im Zuge der Entwicklung der Endoskopietechnologie in der Medizin, kam es auch zur Entwicklung von Tränenwegendoskopen, so dass erstmals das ableitende Tränensystem auch endokanalikulär beurteilt werden konnte. Anfangs war dies durch die noch sehr eingeschränkte optische Auflösungsfähigkeit der sehr dünnen Endoskope in seiner Aussagekraft limitiert. Seit etwa 1995 kamen Endoskope mit ausreichender Qualität auf den Markt, die bis heute stetig verbessert werden konnten.

Gleichzeitig führte die Entwicklung von Lasern in der Medizin auch zu einer Entwicklung der Laserchirurgie in der Augenheilkunde vor allem im Bereich der Netzhaut durch Gerhard Meyer-Schwickerath, aber auch integriert in Endoskope, so dass nun auch neben der Diagnostik ein therapeutisches Vorgehen endokanalikulär durchgeführt werden konnte.

Der Trend zu minimalinvasiven Vorgehensweisen ist weiterhin ungebrochen und lässt sich in der heutigen Zeit auch durch die Entwicklung von stärkeren und v.a. flexiblen Laserfasern weiter ausbauen. So kann heutzutage auch eine Konjunktivorhinostomie beim Vorliegen eines langstreckigen Canaliculusverschluss oder einer Tränenwegatresie zum Teil mittels Laserchirurgie „minimalinvasiv“ gelöst werden. Bei den häufig antikoagulierten multimorbiden Patienten hat diese Methode den großen Vorteil, dass sie fast blutungsfrei und ohne Unterbrechung der Antikoagulation erfolgen kann.