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20 Jahre Protonentherapie am Helmholtz-Zentrum Berlin: Eine Therapieoption nicht nur für das Aderhautmelanom
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Veröffentlicht: | 31. Oktober 2018 |
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Hintergrund: Die klassische Indikation zur Protonentherapie am Auge umfasst Aderhautmelanome mit einer zentralen Lage sowie uveale Melanome, die aufgrund ihrer Ausdehnung oder Prominenz einer Brachytherapie nicht mehr zugänglich sind.
Methoden: Retrospektive Auswertung der Patienten welche eine Protonentherapie am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) innerhalb der letzten zwanzig Jahre erhalten haben.
Ergebnisse: Zwischen 1998 und 2018 wurden insgesamt 3347 Patienten am HZB mittels Protonentherapie behandelt. Der Großteil der Patienten (79,8%) wurden aufgrund eines reinen Aderhautmelanoms behandelt, 11,5% aufgrund eines Melanoms mit Ziliarkörperbeteiligung und 5,2% der Patienten wegen eines Irismelanoms. 3,1% der uvealen Melanome erhielten ein Salvage Protonentherapie aufgrund eines Rezidives. Die Tumorkontrolle liegt bei 96% und der Augenerhalt bei ca. 94%. Darüber hinaus erfolgten 2,4% der Bestrahlungen zur Behandlung eines Aderhauthämangioms. Seltene Behandlungsindikationen waren das Bindehautmelanom (0,24%), retinale (0,27%) und papilläre Angiome (0,12%). In Einzelfällen wurde eine Protonentherapie auch zur Behandlung eines Leiomyoms, Medulloepitheloms, Retinoblastomen und Metastasen durchgeführt.
Schlussfolgerung: Die Hauptindikation für die Protonentherapie sind die uvealen Melanome. Darüber hinaus stellt die Protonentherapie eine wertvolle Behandlungsoption im Rahmen der salvage Therapie bei Rezidiven und als second-line Therapie bei der Behandlung anderer intraokularer Tumore abseits des uvealen Melanoms dar.