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Ausprägung und Therapie der Herpeskeratitis an der Universitäts-Augenklinik des Saarlandes
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Veröffentlicht: | 31. Oktober 2018 |
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Hintergrund: Der Herpes simplex Virus (HSV) ist eine der häufigsten Ursachen für Keratitiden weltweit und stellt die Hauptursache für eine infektiös bedingte einseitige Erblindung in entwickelten Ländern dar. Für die erfolgreiche Behandlung der sog. „Herpeskeratitis“ ist ein früher Therapiebeginn, mit dem für die jeweilige Form der Keratitis entsprechenden Behandlungsschema, enorm wichtig.
Methoden: Im Zeitraum von 2006 bis 2018 wurden insgesamt 817 Augen, bei 779 Patienten, ausgewertet, welche in unserer Klinik mit „Herpeskeratitis“ diagnostiziert wurden. Von allen Patienten wurde die Sehschärfe, die Refraktion, der Augendruck, die konservative Therapie, sowie die erforderlichen chirurgischen Eingriffe erfasst.
Ergebnisse: Die stromalen Hornhautnarben stellten in unserer Abteilung die häufigste Diagnose (32%) dar und waren ebenfalls die Hauptursache (40%) für die Durchführung einer perforierenden Keratoplastik (PKP). Die Patienten mit epithelialer Keratitis wiesen die beste Sehschärfe auf. Eine nekrotisierende Keratitis zeigte sich bei 16% der Patienten, von denen 75% eine PKP benötigten. Dies war im Vergleich auch die Gruppe mit der schlechtesten Sehschärfe. Von allen Augen benötigten insgesamt 288 (30%) eine Keratoplastik. 2 Patienten mit herpetischer Endotheliitis wurden mit DMEK behandelt. Dabei zeigte sich ein sehr gutes Ergebnis.
Schlussfolgerungen: Die „Herpeskeratitis“ ist eine häufige Erkrankung, mit zum Teil schwerwiegenden Folgen, wenn sie als „Chamäleon“ nicht richtig diagnostizierte eingeordnet und rechtzeitig adäquat behandelt wird. Die genaue klinische Untersuchung mittels Spaltlampenbiomikroskopie ist immer noch die Methode der Wahl, um die Krankheit zu erkennen und zu beurteilen. PCR von Hornhaut exzisaten und/oder Kammerwasser haben eine untergeordnete Bedeutung.