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91. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

03.11.2018, Frankfurt am Main

DMEK – kleine Lamelle mit faszinierender Wirkung. Eindrücke und Erfahrungen aus über 400 Operationen

Meeting Abstract

  • I. Schmack - Universitäts-Augenklinik Frankfurt/Main
  • B. Agha - Universitäts-Augenklinik Frankfurt/Main
  • M. Lawatsch - Universitäts-Augenklinik Frankfurt/Main
  • A. Slavik-Lencova - Universitäts-Augenklinik Frankfurt/Main
  • T. Kohnen - Universitäts-Augenklinik Frankfurt/Main

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 91. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Frankfurt am Main, 03.-03.11.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18rma18

doi: 10.3205/18rma18, urn:nbn:de:0183-18rma183

Veröffentlicht: 31. Oktober 2018

© 2018 Schmack et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die lamellierende Keratoplastik hat die Augenheilkunde in den zurückliegende 10 bis 15 Jahren revolutioniert. Die Descemet Membrane endotheliale Keratoplastik (DMEK) gilt mittlerweile als Gold Standard bei der Behandlung von Patienten mit Erkrankungen des Hornhautendothels. Vorteile gegenüber der traditionellen perforierenden Keratoplastik liegen in einer zielausgerichteten Therapie, einem geringeren operativen Trauma, einer schnelleren und qualitativ hochwertigeren Visuserholung, einer geringen Abstoßungsrate und einer allgemein hohen subjektiven Patientenzufriedenheit.

Methodik: Daten von über 400 Augen mit einer Hornhautendotheldekompensation, die im Zeitraum von Dezember 2014 bis Juni 2018 an der Universitätsaugenklinik Frankfurt mittels einer DMEK operativ behandelt wurden, wurden retrospektiv analysiert. Beurteilungskriterien umfassten neben Indikationsspektrum, Transplantatcharakteristika, prä- und postoperative UCVA, CDVA, SE, CCT, EZZ, Rebubbling- und Versagensrate.

Ergebnisse: Insgesamt flossen 413 Augen in die Auswertung ein mit einer Nachbeobachtungszeit zwischen 3 Monaten und 3 Jahren. Die Operationsindikationen erstecken sich von einer hereditären Endotheldystrophie, bullösen Keratopathie bis hin zu einem Transplantatversagen nach vorangegangener pKPL, DSAEK und DMEK. Die Mehrzahl der Patienten zeigte bereits in der frühen postoperativen Phase einen signifikanten Visusanstieg bei gleichzeitig geringer Refraktionsänderungen und einer deutlichen Abnahme der zentralen Hornhautdicke. Endothelzellverlust, Rebubbling- und Transplantatversagensrate unterschieden sich im Mittel nicht von den Daten aus der aktuellen Literatur.

Schlussfolgerung: Die DMEK hat sich dank der guten morphologischen und funktionellen Ergebnisse in unseren Händen bei Patienten mit Pathologien des Hornhautendothels zur bevorzugten Transplantationsform entwickelt und die perforierende Keratoplastik weitgehend in den Hintergrund gedrängt.