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Ziel: In den letzten Jahrzehnten wurden weltweit mehrere populationsbasierende Studien hinsichtlich des Einflusses des Geschlechts auf den Augendruck durchgeführt. Überwiegend konnte kein signifikanter Unterschied des Augendruckes zwischen Frauen und Männern festgestellt werden. Diese Studie soll klären, ob es bei Patienten mit Offenwinkelglaukom einen geschlechterspezifischen Einfluss gibt.

Methoden: Es wurden die Daten von allen im Zeitraum von 2013–2017 an unserer Klinik vollständig durchgeführten 24 h Tagestensioprofilen retrospektiv in eine spezielle Datenbank eingepflegt. Mittels Goldmann Applanation wurde 7 mal/Tag der Augendruck in der jeweils physiologischen Lage gemessen. Zur Analyse eingeschlossen wurde insgesamt 651 Augen von 326 Patienten mit Offenwinkelglaukom. Bei den untersuchten Parametern wurde der Mittelwert von allen gemessenen Augendruckwerten über 24 Stunden, der Mittelwert der Schwankungsbreite (Differenz des minimalen und maximalen Augendruckes), der Mittelwert der maximalen Augendruckwerte sowie der Mittelwert aller jeweils zu einer Uhrzeit gemessenen Augendruckwerte geschlechterabhängig verglichen und statistisch ausgewertet mittels SPSS (T-test sowie Mann Whitney Test, Signifikanzniveau 0.05).

Ergebnisse: Es gab keine wesentlichen geschlechtsspezifischen Unterschiede bezüglich Alter, Voroperationen oder applizierter Antiglaukomatösa. Der Mittelwert von allen gemessenen Augendruckwerten über 24 Stunden lag bei der weiblichen Patientengruppe bei 13,1 mm Hg statistisch signifikant (p<0,05) unter dem Mittelwert der gemessenen männlichen Patientengruppe mit 14,3 mm Hg. Ebenfalls signifikant unterschiedlich war der Mittelwert der maximalen Augendruckwerte (Frauen 16,2 mm Hg, Männer 17,4 mm Hg). Bei den Mittelwerten aller je zu einer Uhrzeit gemessenen Augendruckwerten ergaben sich ebenfalls niedrigere Werte bei den Frauen. Bei der Schwankungsbreite konnte kein signifikanter Unterschied festgestellt werden.

Diskussion: Die Studie konnte zeigen, dass im Rahmen des Offenwinkelglaukoms bei Frauen ein statistisch signifikantes niedrigeres Druckniveau (>1 mm Hg) als bei Männern im Rahmen einer Tagestensiomessung vorliegt. Unseres Wissen sind keine anderen Arbeit hinsichtlich der Fragestellung noch des Ergebnisses bekannt.