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88. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

07.11.2015, Mainz

OCT-Veränderungen bei Retinopathia solaris

Meeting Abstract

  • Annika Thesker - Klinikum Ludwigshafen, Augenklinik
  • M. Strobel - Klinikum Ludwigshafen, Augenklinik
  • C. Springer - Klinikum Ludwigshafen, Augenklinik
  • T. Brauns - Klinikum Ludwigshafen, Augenklinik
  • L.-O. Hattenbach - Klinikum Ludwigshafen, Augenklinik

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 88. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Mainz, 06.-07.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rma45

doi: 10.3205/15rma45, urn:nbn:de:0183-15rma454

Veröffentlicht: 6. November 2015

© 2015 Thesker et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Eine Retinopathia solaris präsentiert sich innerhalb 1-4 Stunden nach Sonnenexposition nach direktem oder indirektem Blick in die Sonne. Klinisch zeigt sich eine uni- oder bilaterale Visusreduktion mit Zentralskotom. Funduskopisch ein kleiner, gelber oder roter Fleck in der Fovea, der innerhalb von Wochen abblasst und durch einen scharf begrenzten Foveadefekt oder durch ein lamelläres Foramen ersetzt wird. Im OCT ist eine Foveaverdünnung mit fokalem, hyporeflektivem Gebiet nachweisbar. Trotz fehlender therapeutischer Optionen besteht meist eine gute Prognose mit Visusverbesserung innerhalb von 6 Monaten. Bei einer Minderheit persistiert eine signifikante Visusminderung. Ziel unserer Fallserie war die Evaluation der OCT-Veränderungen im Verlauf.

Methoden: In einer retrospektiven Fallsammlung berichten wir über 3 Patienten, die sich mit Visusminderung nach Sonnenfinsternis am 20.03.2015 in unserer Klinik vorstellten. Neben bestkorrigierter Sehschärfe und Fundus-Befund wurde bei allen Patienten eine OCT-Untersuchung durchgeführt, bei einem Patientin eine Mikroperimetrie (MAIA). Eine Verlaufskontrolle erfolgte 3 Monate nach Erstvorstellung.

Ergebnisse: Alle Patienten zeigten bei Erstuntersuchung eine Visusminderung (bestkorrigierter Visus 0,25 bis 0,8), die sich im Verlauf von 3 Monaten um bis zu 4 Zeilen besserte. Funduskopisch zeigte sich eine foveale Pigmentverklumpung bzw parafoveoläre Rötung, bei ansonsten regelrechtem Vorderabschnitts- und Fundus-Befund. Im Macula-OCT war in fast allen Fällen eine foveale RPE-Unterbrechung nachweisbar, bei unauffälliger Fluoreszenzangiographie. Die Fundus- und OCT-Veränderungen waren im Verlauf regredient, bei persistierenden fovealen PE-Alterationen. In der Mikroperimetrie (MAIA) zeigte sich ein zentrales Skotom, welches im Verlauf zurückging.

Schlussfolgerung: Eine unklare Visusminderung kann durch eine Retinopathia solaris bedingt sein. Die Anamnese sowie eine OCT-Untersuchung können die Diagnose einer Retinopathia solaris bestätigen. Meist ist die Prognose gut. Während sich der Visus häufig erholt, sind minimale Veränderungen im OCT häufig noch sichtbar.