gms | German Medical Science

88. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

07.11.2015, Mainz

360°-Trabekulotomie nach unzureichender Drucksenkung durch Kanaloplastik

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Anna-Maria Seuthe - Knappschafts-Augenklinik Sulzbach
  • K. Januschowski - Knappschafts-Augenklinik Sulzbach
  • P. Szurman - Knappschafts-Augenklinik Sulzbach

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 88. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Mainz, 06.-07.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rma44

doi: 10.3205/15rma44, urn:nbn:de:0183-15rma443

Veröffentlicht: 6. November 2015

© 2015 Seuthe et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel der Studie war es, den zusätzlichen drucksenkenden Effekt einer 360°-Trabekulotomie nach vorheriger erfolgreicher Kanaloplastik mit unzureichender Drucksenkung zu analysieren.

Methodik: In diese retrospektive Studie wurden insgesamt 118 Augen eingeschlossen, bei denen von 2011 bis 2014 eine 360°-Trabekulotomie nach Kanaloplastik durchgeführt werden musste, weil sich der Augeninnendruck nicht ausreichend reguliert zeigte. Die Untersuchung erfolgte nach 3 Monaten und 1 Jahr. Primäres Zielkriterium war die mittlere Drucksenkung nach 1 Jahr. Sekundäres Zielkriterium war die mittlere Senkung der Zahl der augendrucksenkenden Wirkstoffe nach 1 Jahr.

Ergebnisse: Bisher haben 99 Augen das Nachuntersuchungsprotokoll abgeschlossen, bei denen durch eine erfolgreiche Kanaloplastik keine langfristige zufriedenstellende Drucksenkung erreicht werden konnte. 3 Monate nach der zusätzlich durchgeführten 360°-Trabekulotomie zeigte der durchschnittliche intraokulare Druck (IOD) eine Reduktion um 8.84 mmHg (38.38 %) von präoperativ 23.03 mmHg auf 14.19 mmHg. Gleichzeitig sank die Zahl der verabreichten drucksenkenden Medikamente um 1.5 (55.5 %) von 2.7 auf 1.2 Wirkstoffe. Nach einem Jahr betrug die durchschnittliche IOD-Senkung 9.7 mmHg (42.14 %) auf 13.33 mmHg. Die Zahl der drucksenkenden Wirkstoffe sank um 1.16 (43.09%) auf 1.53 Wirkstoffe. Die Anzahl der Augen, die postoperativ vollständig ohne zusätzliche drucksenkende Therapie auskamen, betrug nach 12 Monaten 25 (25.3%).

Schlussfolgerung: Die 360°-Trabekulotomie stellt eine einfache, minimalinvasive Möglichkeit dar, den Druck bei geringem Risikoprofil nach einer Kanaloplastik weiter zu senken, wenn bisher keine ausreichende Drucksenkung stattgefunden hat.