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88. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

07.11.2015, Mainz

Frühdiagnostik des Glaukoms: ein Vergleich der Heidelberg Retina Tomographie und der Optischen Kohärenz-Tomographie

Meeting Abstract

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  • Anani P. Toshev - Universitätsmedizin Mainz, Augenklinik und Poliklinik
  • N. Pfeiffer - Universitätsmedizin Mainz, Augenklinik und Poliklinik
  • E. M. Hoffmann - Universitätsmedizin Mainz, Augenklinik und Poliklinik

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 88. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Mainz, 06.-07.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rma43

doi: 10.3205/15rma43, urn:nbn:de:0183-15rma437

Veröffentlicht: 6. November 2015

© 2015 Toshev et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel dieser Studie war es die konfokale Scanning Laser Tomographie und Spektral-Domain Optische Kohärenztomographie im Hinblick auf ihre diagnostische Präzision und ihre Übereinstimmung in der Frühdiagnostik einer glaukomatösen Erkrankung zu vergleichen.

Methoden: In diese Studie wurden 42 Patienten mit Offenwinkelglaukom und 55 gesunde Probanden eingeschlossen. Neben einer vollständigen ophthalmologischen Untersuchung wurde jeweils ein Auge zufällig ausgewählt für die Bildgebung des Sehnervenkopfes und der retinalen Nervenfaserschicht mit dem Heidelberg Retina Tomograph 3 (HRT, Heidelberg Engineering) und dem Spectralis-OCT (Heidelberg Engineering). Das Vorliegen einer glaukomatösen Erkrankung wurde nach den Hodapp Kriterien definiert basierend auf perimetrischen Defekten. Die Sensitivität zu fester Spezifität von 80% und 90% für die drei besten Parameter wurde berechnet. Die Fläche unter der Receiver Operating Characteristic (ROC) - Kurve der drei besten Parameter wurde verglichen. Die Übereinstimmung der kategorischen Klassifizierung von beiden Geräten wurde bestimmt.

Ergebnisse: Die Fläche unter der ROC-Kurve der Bruch’schen Membranöffnung (BMO)-basierten minimalen Randsaumbreite (0.978) war statistisch signifikant größer als die der mittels HRT gemessenen globalen Randsaumfläche (0.825, p˂0.05), gleiches galt für die Fläche unter der ROC-Kurve für den vertikalen Quotienten der Exkavation zum Papillendurchmesser (0.850, p˂0.05), für das Verhältnis zwischen Exkavations- und Papillenfläche (0.798, p˂0.05), für den Wert der FSM-Diskriminanzfunktion (0.841; p˂0.05) und der RB-Diskriminanzfunktion (0.892; p˂0.06). Die Sensitivität zu fester Spezifität von 80% und 90% war für die globale BMO-basierte minimale Randsaumbreite 93% bzw. 83%, für die globale RNFL-Dicke 81% bzw. 64%, und für den Wert der RB-Diskriminanzfunktion 90% bzw. 60%. Die Übereinstimmung der kategorischen Klassifikation des HRT 3 und des Spectralis-OCT war mäßig (κ 0.44-0.54), mit Ausnahme der globalen BMO-basierten minimalen Randsaumbreite und der Moorfields-Regressionsanalyse (κ=0.63).

Schlussfolgerung: Die BMO-basierte minimale Randsaumbreite des Spectralis-OCT und die globale RNFL-Dickenbestimmung übertreffen die HRT 3 Sehnervenkopf-Messungen in der Diagnostik eines frühen glaukomatösen Schadens. Die Übereinstimmung der kategorischen Klassifikation von beiden Geräten war lediglich mäßig bis gut.