gms | German Medical Science

88. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

07.11.2015, Mainz

Monoklonale Gammopathie + Hypercuprämie, evaluiert durch den Hornhautbefund

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Joanna Wasielica-Poslednik - Augenklinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz
  • W. Lisch - Augenklinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 88. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Mainz, 06.-07.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rma10

doi: 10.3205/15rma10, urn:nbn:de:0183-15rma106

Veröffentlicht: 6. November 2015

© 2015 Wasielica-Poslednik et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Assoziation von monoklonaler Gammopathie + Hypercuprämie + spezifischem Hornhautbefund wurde in den USA publiziert. In Europa ist ein derartiges Krankheitsbild bisher nicht beschrieben worden.

Methoden: Spaltlampenuntersuchung einer jetzt 61-jährigen Patientin mit bilateralem Hornhautbefund im Rahmen einer seit 10 Jahren bestehenden benignen Gammopathie, auch als MGUS (monoclonal gammopathy of undetermined significance) bezeichnet.

Ergebnisse: Die Hornhauttrübung stellt sich als zentrale, gold-braune, diskoide Veränderung in Höhe der Descemet`schen Membran dar, die zuerst von uns als sehr ungewöhnliche MGUS-induzierte Keratopathie interpretiert wird. Die eingehende Literaturrecherche weist in insgesamt vier amerikanischen MGUS-Publikationen auf eine mögliche Erhöhung des Kupfer-Serums hin. Die anschließende Laboranalyse zeigte einen deutlich erhöhten Kupferwert im Serum unserer Patientin.

Schlussfolgerungen: Eine Affinität zwischen dem Immunoglobulin und Kupfer ist bekannt. Bei der Pat. besteht eine seltene Assoziation von MGUS + Hypercuprämie + Kupfer-spezifische Trübung im Bereich der Descemet`schen Membran. DD gegenüber dem Kayser-Fleischer`schen Ring beim Morbus Wilson. Bei dem vorgestellten Krankeitsbild handelt es sich um ein Syndrom. Entsprechend dem Erstbeschreiber, Richard Alan Lewis aus Houston, schlagen wir vor, das Krankheitsbild als LEWIS-Syndrom zu bezeichnen.