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Meningiom der Orbita – ein Beitrag zur DD von Tumoren in der Fossa lacrimalis
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Veröffentlicht: | 5. November 2014 |
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Hintergrund: Raumforderungen in Bereich der Fossa lacrimalis sind meist schwellungsbedingt durch eine Dakryozystitis verursacht. Differenzialdiagnostisch müssen Neoplasien wie Tränensacktumore und andere Tumorentitäten in Erwägung gezogen werden.
Patienten und Methoden: Wir berichten über eine 77-jährige Patientin, die sich aufgrund vermehrten Tränenflusses und einer Schwellung in der linken Fossa lacrimalis vorstellte. Es zeigte sich ein derber 1,7 x 1,8 cm großer Tumor ohne Druckdolenz im unteren Tränensackbereich, welcher sich bis auf das seitliche Nasenbein und die Maxilla ausdehnte.
Ergebnisse: Bei der Untersuchung mittels Ultraschall konnte keine Vergrößerung des Tränensacks festgestellt werden, in der Dakryoendoskopie waren die Tränenwege frei durchgängig, bei Spülung trat keine Größenzunahme des Tumors ein. Der unterhalb des medialen Lidbändchens gelegene abgegrenzte Tumor konnte in toto exzidiert werden, makroskopisch erschien er weißlich-derb. Im MRT fand sich eine Kontrastmittel anreichernde Raumforderung in der beschriebenen Ausdehnung, im Staging fanden sich keine Metastasen. Im histologischen Bild war eine wirbelartige Formation ovalärer Zellen ohne Mitosen und Nekrosen zu erkennen, sodass die Diagnose eines Meningeoms nach WHO Grad 1 gestellt werden konnte, bei primär extraduraler Lage. Ein seltener Fall, da orbitale Tumore nur in 5–10% der Fälle Meningeome sind und meistens Optikusscheidenmeningeome intraduralen Ursprungs.
Schlussfolgerung: Im Einzelfall kann einer Raumforderung im Bereich der fossa lacrimalis ein ektopes Meningeom zu Grunde liegen. Die chirurgische Exzision des Meningeoms ist die Therapie der Wahl, bei schwieriger Lage kann auch eine Bestrahlung erfolgen.