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87. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

08.11.2014, Frankfurt am Main

Arthur Ollendorff, Gründungsmitglied der Vereinigung Hessischer und Hessisch-Nassauer Augenärzte – der aktuelle Stand der Forschungen zu seiner Vita

Meeting Abstract

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  • U. Hennighausen - Augenärztliche Gemeinschaftspraxis Heide

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 87. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Frankfurt am Main, 08.-08.11.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rma24

doi: 10.3205/14rma24, urn:nbn:de:0183-14rma243

Veröffentlicht: 5. November 2014

© 2014 Hennighausen.
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Gliederung

Text

Anlässlich der 86. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte in Gießen am 01. und 02. November 2013 wurde auch der Gründungsmitglieder dieser Fachgesellschaft gedacht. Über Arthur Ollendorff wurde jedoch wenig gefunden.

Methoden: Im Rahmen der Nachforschungen wurde insbesondere mit den Stadtarchiven in Esslingen und Darmstadt Kontakt aufgenommen sowie die erreichbare Literatur studiert.

Ergebnisse: Der Lebensweg Ollendorffs, geb. 1875 in Neumarkt/Schlesien, als niedergelassener Augenarzt – in Esslingen von 1903 bis 1910 und anschließend in Darmstadt von 1911 bis zu seinem Tode in 1924 – konnte rekonstruiert werden. In Darmstadt übernahm O. eine alteingesessene Praxisklinik in der Frankfurter Str. 42, die 1871 von Adolf Weber, einem Schüler Albrecht von Graefes, gegründet worden war und seit dem Tode Ollendorffs bis heute von der Familie Engelbrecht, jetzt in dritter Generation, weitergeführt wird. Auch das Schicksal der Familie Ollendorff konnte erhellt werden: Das Ehepaar Ollendorff war jüdischen Glaubens, konvertierte später zum christlichen Glauben und verließ möglicherweise auch diesen wieder; im Meldebogen in Darmstadt wird die Familie O. als Dissidenten aufgeführt. Die Familie litt später unter der Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Henriette Ollendorff, geb. Weil, die O. nach dem Tode seiner ersten Frau Zerlina, geb. Fernbach, geheiratet hatte, wurde 1942 deportiert und ist in Polen verschollen. In Erinnerung an sie wurde in Darmstadt am 29. Mai d. J. ein Stolperstein gelegt.

Schlussfolgerungen: Über das augenärztliche Wirken Arthur Ollendorffs für die Zeit von 1903 bis zu seinem Tode im Jahre 1924 konnten Informationen gefunden werden, ebenso zu dem persönlichen Schicksal seiner Familie. Das Porträt der Familie Ollendorff ist Teil der Medizin- und auch der Kulturgeschichte Darmstadts.