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Akut diffuse endotheliale Immunreaktion nach DMEK
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Veröffentlicht: | 5. November 2014 |
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Hintergrund: Die isolierte Transplantation der Descement-Membran mit Endothelzellen (DMEK) etabliert sich zunehmend in Europa als OP-Technik der Wahl für endotheliale Erkrankungen. Diese Technik vermeidet die auftretenden Inkongruenzen zwischen Spender- und Empfängergewebe. Das Immunreaktionsrisiko nach der DMEK ist gering.
Methoden: Eine 72-jährige pseudophake Patientin stellte sich bei zunehmender Visusminderung am rechten Auge in unserer Klinik vor. Bei einer ausgeprägten Fuchs-Endotheldystrophie, sowie einem persistierenden durchgreifenden Makulaforamen, entschlossen wir uns zu einer Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK). Der Visus betrug am rechten Auge 0,1. Neun Monate nach DMEK, vor der geplanten Re-pars-plana-Vitrektomie zeigten sich spaltlampenmikroskopisch ein zentrales diffuses korneales Ödem sowie multiple Endothelpräzipitate und ausgeprägte Descementfalten. Das Transplantat lag an. Der Visus betrug am rechten Auge 0,05. Die Patientin war subjektiv asymptomatisch.
Ergebnisse: Bei der Diagnosestellung einer endothelialen Immunreaktion nach DMEK wurden initial 0,08 mg Dexamethason (Fortecortin) in die Vorderkammer injiziert. Anschließend wurde eine Therapie mit Prednisolonacetat-Augentropfen 10 mg/ml stündlich eingeleitet. Neben der topischen wurde eine systemische Therapie mit Prednisolon 250 mg intravenös 1-mal am Tag über fünf Tage durchgeführt. Bereits 24 Stunden später klarte die Hornhaut deutlich auf. Eine weitere intrakamerale Dexamethason-Injektion erfolgte nach drei Tagen. Die lokale und systemische Steroidtherapie wurde fortgesetzt. Der Visus der Patientin stieg auf 0,16 am rechten Auge und bei der Entlassung war die Hornhaut klar mit anliegendem Transplantat.
Schlussfolgerung: Bei unklarer Hornhauttrübung nach DMEK sollte stets die akut diffuse endotheliale Immunreaktion ausgeschlossen werden. Sie kann im Falle eines koexistenten Makulaforamens auch subjektiv asymptomatisch ablaufen.