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Progression einer nach Lasik aufgetretenen Keratektasie trotz UV-Riboflavin-Crosslinking
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Veröffentlicht: | 30. Oktober 2013 |
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Hintergrund: Die Keratektasie stellt auch heute noch eine der gefürchtetsten Spätkomplikationen nach refraktiver Hornhautchirurgie dar. Ebenso wie beim topografisch fast gleichen Befund des Keratokonus, steht mit dem UV-Riboflavin-Crosslinking (CXL) auch bei der nach Lasik auftretenden Keratektasie mittlerweile eine wirkungsvolle Therapiemöglichkeit zur Verhinderung einer weiteren Progression zur Verfügung.
Methoden: Wir schildern den Fall einer Patientin, bei der sich drei Jahre nach auswärtig durchgeführter Mikrokeratom-gestützter Lasik und zwei Jahre nach in der Folge durchgeführtem beidseitigen Lasik-Enhancement eine zunehmende Keratektasie an beiden Augen ausbildete.
Ergebnisse: Die Progression konnte bis dato an beiden Augen verzögert werden, an einem Auge bedurfte es hierzu eines erneuten Crosslinkings. Am wiederholt vernetzten Auge zeigte sich bereits nach der ersten Vernetzungsbehandlung eine periphere Epitheleinwachsung. Erst nach der Epitheleinwachsung konnte der alte Flapschnitt im OCT oberhalb der nach Crosslinking typischen „Vernetzungslinie“ wieder klar abgegrenzt werden.
Schlussfolgerungen: Wenngleich sich Keratokonus als auch post-Lasik Keratektasie, in vielen Fällen hervorgerufen durch eine „forme fruste“ des Keratokonus, topografisch fast gleich darstellen, unterscheiden sie sich doch in der zugrundeliegenden Pathogenese. Die nach Lasik infolge des Flaps dauerhaft veränderte tektonische Integrität der Hornhaut lässt, besonders bei sehr tiefen Flaps, ein schlechteres Ansprechen auf Crosslinking vermuten, da der Effekt des Crosslinkings größtenteils nicht das unter dem Flap liegende Stroma erreicht, sondern lediglich der Flap selbst vernetzt wird.