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Das KAMRA-Inlay zur Presbyopiekorrektur – Prospektives Studiendesign und erste klinische Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 30. Oktober 2013 |
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Hintergrund und Ziele: Zu den unterschiedlichen Möglichkeiten der Presbyopiekorrektur gehört neuerlich das sogenannte KAMRA-Inlay. Unser Ziel war die Darstellung unserer eigenen ersten klinischen Ergebnisse der KAMRA-Inlay-Implantation beim Sehen in der Nähe, in der Ferne und im intermediären Bereich.
Patienten und Methodik: Die Indikation der Implantation stellte sich bei 5 Augen wegen Presbyopie ohne Hinweis auf eine okuläre Pathologie. Alle Patienten (durchschnittliches Alter 54,8 ± 1,3 (MW ± STD) Jahre) erhielten das KAMRA-Inlay am nicht dominanten Auge. Das KAMRA-Inlay wurde unter einen 200 µm dicken Femtosekundenlaser-gestützten LASIK-Flap implantiert. Der unkorrigierte Fernvisus, die unkorrigierte Sehschärfe im intermediären Bereich und der Nahvisus sowie die zentrale Hornhautdicke (CCT), die Endothelzellzahl (EndoCD), das Gesichtsfeld und die Kontrastsensitivität wurden sowohl präoperativ als auch postoperativ gemessen. Die Kontrollen erfolgen am 1. Tag, in der 1. Woche, dann im 1., 3., 6., 9., 12., 18., und 24. Monat postoperativ.
Ergebnisse: In der 3-Monats-Kontrolle zeigte sich ein Anstieg des mittleren unkorrigierten Fernvisus am nicht dominanten Auge von 0,7 ± 0,3 auf 1,0 ± 0,2, ein Anstieg des mittleren unkorrigierten intermediären Visus von Jäger 7,0 ± 2,0 auf 2,2 ± 0,3 und ein Anstieg des mittleren unkorrigierten Nahvisus von Jäger 7,0 ± 3,2 auf 2,0 ± 0,0 binokular. Die CCT und EndoCD blieben gleich. Die Patienten gaben keine subjektiven Beschwerden an, zentrale Gesichtsfeldausfälle ließen sich nicht nachweisen und die Kontrastsensitivität stellte sich unter mesopischen und photopischen Umständen unverändert dar. Bisher trat weder eine Abstoßungsreaktion auf noch bestand die Notwendigkeit einer Rezentrierung oder Explantation eines Inlays.
Schlussfolgerung: Die KAMRA-Inlay-Implantation mittels Femtosekundenlaser kann bei normalsichtigen, bei Post-LASIK-Patienten, bei Patienten mit monofokaler Intraokularlinse und kombiniert mit einer LASIK (bei Fern-Ametropie) durchgeführt werden. Die potentielle Reversibilität, die geringe Beeinträchtigung psychophysischer Untersuchungen und die hohe Patientenzufriedenheit lässt diese neuartige Blenden-Technik zur Erhöhung der Tiefenschärfe als eine reliable Methode für die operative Korrektur der Presbyopie erscheinen.