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85. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

03.11.2012, Seeheim bei Darmstadt

Implantation der Bag-In-Lens IOL in 23 Augen mit kindlicher Katarakt

Meeting Abstract

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  • Werner Schmidt - Gießen
  • B. Lorenz - Gießen

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. 85. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. Seeheim bei Darmstadt, 03.-03.11.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12rma08

doi: 10.3205/12rma08, urn:nbn:de:0183-12rma089

Veröffentlicht: 31. Oktober 2012

© 2012 Schmidt et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Eine Komplikation nach Chirurgie der kindlichen Katarakt ist die Entwicklung von regeneratorischem Nachstar. Eine Methode zur Vermeidung ist die Implantation einer Bag-In-Lens IOL (BIL). Die Ergebnisse von 23 Implantationen werden vorgestellt.

Methoden: Nach Auflegen und Zentrierung eines Caliperringes von definiertem Durchmesser auf die vordere Kapsel erfolgt die vordere Rhexis. Nach Absaugen der Linse wird die hintere Kapsel eröffnet und der Glaskörper mit Viscoelastikum zurückgedrängt. Die hintere Rhexis orientiert sich in Größe und Lage an der vorderen. Die faltbare Kunstlinse aus hydrophilem Acryl wird mit einer zirkulären Rille zwischen vorderem und hinterem Haptikblatt am Rhexisrand in den leeren Kapselsack eingeklemmt.

Ergebnisse: Alle geplanten 23 BIL (Morcher 89A, 21 sphärische und 2 torische) konnten trotz teilweise vorliegender Vordersegmentpathologien (Kolobom, Aniridie, Lentiglobus posterior, Verkalkung der vorderen Kapsel, Tunica vasculosa lentis) implantiert werden. Das Alter der Patienten lag zum Zeitpunkt der Operation zwischen 6 Monaten und 17 Jahren. Bei allen Fällen von einseitiger und beidseitiger Katarakt verbesserte sich der Visus, bei einem Kind mit cerebraler Schädigung war eine Visusprüfung nicht möglich. In keinem der operierten Augen zeigte sich innerhalb der optischen Zone bei einer Nachbeobachtungszeit bis zu 29 Monaten regeneratorischer oder fibrotischer Nachstar.

Schlussfolgerung: In unserem Patientengut ist die BIL-Implantation eine effektive Methode zur Nachstarvermeidung bei der Chirurgie der kindlichen Katarakt. Die Operationstechnik ist teilweise komplementär zur üblichen Methode: Die BIL ist nicht selbstzentrierend, der Kapselsack ist bei der Implantation leer, eine Vitrektomie ist nicht geplant. Trotzdem ist diese Methode der nachstarfreien Chirurgie der kindlichen Katarakt auch bei komplizierter Ausgangssituation möglich.