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83. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

06.11.2010, Ludwigshafen

Implantate – Zukunft der Glaukomtherapie?

Meeting Abstract

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  • Hagen Thieme - Mainz, Deutschland

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. 83. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. Ludwigshafen, 06.-06.11.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rma39

doi: 10.3205/10rma39, urn:nbn:de:0183-10rma393

Veröffentlicht: 4. November 2010

© 2010 Thieme.
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Gliederung

Text

Episklerale Glaukom-Drainage-Implantate finden mehr und mehr Anwendung in der operativen Versorgung von Glaukompatienten. Während in Europa die Indikationen schwierigen, mehrfach voroperierten Fällen vorbehalten bleiben, werden diese Systeme in Amerika früher implantiert. So konnte in der viel beachteten TVT-Studie („tube versus trabeculectomy study“) gezeigt werden, dass Drainage-Implantate bessere Ein-Jahres Ergebnisse bietet, als ein fistulierender Eingriff. Wie auch bei den fistulierenden Verfahren ist es die überschießende Wundheilung, die zu einem Implantatversagen führen kann. Die Rate für die Entstehung solcher Abkapselungen oder Zysten wird in der Literatur mit 20 bis 75% angegeben. Auslöser für diese überschießende Wundheilung sind sicher mehrere Faktoren. Anzahl der Voroperationen und Vernarbungen der Bindehaut, Alter des Patienten, Häufigkeit und Vorhandensein früher postoperativer Komplikationen wie Hypotonie und Blutungen aber auch Einsatz von Antimetaboliten während der Operation sind wahrscheinlich von Bedeutung. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sind die Erfolgsraten noch niedriger.

Wir zeigen Daten zu den unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften der einzelnen episkleralen Implantate und deren Einfluß auf die Anheftung und das Wachstum von humanen Tenonfibroblasten. Wie könnten die Probleme mit den Drainageimplantaten gelöst werden? Sicher ist es empfehlenswert, ein möglichst glattes Oberflächendesign anzustreben. Ebenso sinnvoll dürfte die Reduzierung der Bauhöhe der Systeme sein, da „stretch-aktivierte“ Zellveränderungen eine Rolle spielen könnten. Die Basisplatten drängen sich natürlich als wirksame Medikamententräger geradezu auf. Denkbar wären „intelligente“ Basisplatten, die mit entsprechenden antiproliferativen Substanzen beschichtet wären. Erste Studien zu diesen interessanten Fragestellungen sind bereits unternommen.