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83. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

06.11.2010, Ludwigshafen

Subform eines Morbus Coats bei einer erwachsenen Frau: Eine klinische Fallpräsentation

Meeting Abstract

  • S. Moussa - Homburg/Saar, Deutschland
  • S. Hoffmann - Homburg/Saar, Deutschland
  • J. Pattmöller - Homburg/Saar, Deutschland
  • E. Stavridis - Homburg/Saar, Deutschland
  • B. Seitz - Homburg/Saar, Deutschland

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. 83. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. Ludwigshafen, 06.-06.11.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rma25

doi: 10.3205/10rma25, urn:nbn:de:0183-10rma257

Veröffentlicht: 4. November 2010

© 2010 Moussa et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der Morbus Coats ist eine seltene retinologische Erkrankung, die durch Malformation retinaler Gefäße gekennzeichnet ist. Klinisch zeigen sich beim Morbus Coats retinale Teleangiektasien, erweiterte Kapillaren, Mikroaneurysmen, arteriovenöse Kurzschlüsse, sowie Kapillarokklusionen mit Ausbildung einer ischämischen Retinopathie. In 90% der Fälle tritt diese Erkrankung unilateral und bevorzugt bei männlichen Kindern auf.

In seltenen Fällen kann eine gutartige Unterform des Morbus Coats, auch bezeichnet als ’’Leber’sche Miliaraneurysmen’’, auftreten. Diese Unterform zeigt eine langsame Progredienz und wird meist im fortgeschrittenen Lebensalter diagnostiziert.

Methoden: Wir berichten über eine 26-jährige Patientin, die sich zur Einholung einer zweiten Meinung in unserer Netzhautsprechstunde vorstellte. Klinisch fand sich beidseits eine Sehschärfe von 1,0. Funduskopisch zeigte sich links temporal sowie kaudal mittelperipher, splinterartige teleangiektatische Veränderungen im Kapillarbereich. Eine internistische Abklärung, sowie die Durchführung einer Fluoreszenzangiographie kombiniert mit Indocyanin Grün (ICG) wurde veranlasst.

Ergebnisse: Angiographisch zeigten sich temporal und im unteren Netzhautareal teleangiektatische und leckende Gefäßveränderungen. Die ICG-Angiographie erbrachte keine Besonderheiten. In der internistischen Abklärung fand sich kein Hinweis auf Diabetes mellitus oder arteriellen Hypertonus.

Schlussfolgerung: Klinisch sowie angiographisch zeigte sich linksseitig der Befund von Leber’schen Miliaraneurysmen als seltene Untergruppe des Morbus Coats bei einer erwachsenen Frau. Bei peripheren teleangiektatischen Veränderungen der Netzhautperipherie sollte nicht nur an Gefäßverschlüsse und diabetische Veränderungen denken. Auch der Ausschluss von Leber’schen Miliaraneurysmen im Rahmen eines Morbus Coats ist differentialdiagnostisch von Wichtigkeit.