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OCTA-Befunde bei DONFL nach Peeling einer epiretinalen Gliose
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Veröffentlicht: | 13. Juni 2025 |
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Hintergrund: Die Dissoziation der retinalen Nervenfaserschicht (DONFL) nach Peeling epiretinaler Membrane wurde erstmals 2001 in rotfreien Fundusaufnahmen beschrieben (Tadayoni et. al, Ophthalmology) und 2004 in der time domain optischen Kohärenztomographie (OCT) als „Grübchen“ der retinalen Nervenfaserschicht charakterisiert (Mitamura et.al, AJO).
Methoden: In dieser prospektiven Studie wurden in zwei Zentren 48 Patienten eingeschlossen, bei denen eine Vitrektomie mit Peeling einer epiretinalen Membran der Makula durchgeführt wurde. Bei allen Patienten wurde präoperativ sowie 4 und 12 Wochen postoperativ eine optische Kohärenztomographie-Angiographie (OCTA, Zeiss Plex Elite) des operierten Auges und des Partnerauges sowie eine MAIA-Perimetrie durchgeführt. Primäres Zielkriterium war die Häufigkeit des Auftretens von DONFL.
Ergebnisse: DONFL wurde 4 Wochen postoperativ in 19 Augen und 12 Wochen postoperativ in 24 Augen festgestellt, wobei DONFL 4 Wochen postoperativ vorrangig im temporalen Sektor auftrat und die relative DONFL-Fläche bis 12 Wochen postoperativ in allen Sektoren signifikant zunahm von insgesamt 2,4% auf 5,57% (P < 0,0001). Die OCTA-Analyse zeigte postoperativ vorrangig im superfiziellen Kapillarplexus einen reduzierten Flow innerhalb der DONFL-Areale, gemessen als signifikant niedrigere perfusion density und vessel density bzw. signifikant höhere vessel distance, im Vergleich zu den Nicht-DONFL-Arealen und Peri-DONFL-Arealen (P < 0,0001). Vorläufige Ergebnisse der MAIA-Perimetrie zeigten einen signifikanten Anstieg der mittleren Sensitivität der Studienaugen von 21,82 ± 3,63 dB (MW ± STA) präoperativ auf 23,13 ± 2,17 dB (P = 0,0019) postoperativ.
Schlussfolgerungen: DONFL ist eine häufige Veränderung nach Vitrektomie mit Peeling einer epiretinalen Gliose. DONFL bildet sich zunächst im temporalen Sektor der Makula und nimmt auch mehrere Wochen postoperativ noch weiter zu. DONFL scheint die retinale Perfusion im betroffenen Netzhautgewebe zu beeinflussen, allerdings nicht in den an die DONFL-Areale angrenzenden Bereichen.