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37. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

27.06. - 28.06.2025, Berlin

Aktuelle Aspekte zur subretinalen Blutung bei altersbedingter Makuladegeneration

Meeting Abstract

  • Raffael Liegl - Bonn
  • C. Liegl - Bonn
  • J. Tedt - Bonn
  • I. Stasik - Bonn
  • O. Husser - Bonn
  • F. Holz - Bonn

Retinologische Gesellschaft. 37. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Berlin, 27.-28.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc25rg15

doi: 10.3205/25rg15, urn:nbn:de:0183-25rg156

Veröffentlicht: 13. Juni 2025

© 2025 Liegl et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Subretinale Blutungen (SRB) im Rahmen der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) stellen eine besonders schwerwiegende Komplikation dar, die häufig mit einer erheblich eingeschränkten Visusprognose einhergeht. Ziel dieser Arbeit ist es, aktuelle Erkenntnisse zu Risikofaktoren, Klassifikationen und Therapiemöglichkeiten darzustellen sowie ein neues Register zur systematischen Erfassung und Auswertung von SRB vorzustellen.

Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Analyse wurden die Verläufe von 182 Patient:innen mit SRB aus dem eigenen Kollektiv hinsichtlich klinischer Risikofaktoren, Verlauf sowie Einschluss- und Ausschlusskriterien für das neu etablierte Register untersucht. Ergänzend wurden erste Ergebnisse einer Umfrage zur Behandlungspraxis von SRB bei AMD erhoben.

Ergebnisse: Die Auswertung zeigt eine insgesamt signifikant reduzierte Visusprognose – unabhängig von der gewählten Therapieform. Als relevanter Risikofaktor konnte insbesondere die Einnahme blutverdünnender Medikamente identifiziert werden. Dabei zeigte sich, dass neue direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) mit einem geringeren Blutungsrisiko assoziiert sind als Vitamin-K-Antagonisten.

Schlussfolgerung: SRB im Kontext der AMD gehen mit einer ungünstigen Visusprognose einher, unabhängig von der angewandten Behandlungsmethode. Die Einnahme antikoagulativer Medikamente stellt einen zentralen Risikofaktor dar und sollte bei Patient:innen mit bekannter AMD kritisch überprüft werden. Das geplante nationale Register soll eine belastbare Datenbasis schaffen, um den interdisziplinären Austausch – insbesondere mit hausärztlichen und internistischen Kolleg:innen – zu fördern und Strategien zur Risikominimierung zu entwickeln.