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Suprachoroidale Implantation von Kortikosteroid-Implantaten zur Behandlung des zystoiden Makulaödems
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Veröffentlicht: | 25. Juni 2024 |
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Einführung: Bei einem instabilen Iris-Linsen-Diaphragma können intravitreale Kortikosteroid-Implantate in die Vorderkammer migrieren und zu irreversiblen Schäden des Hornhautendothels mit nachfolgendem Hornhautödem sowie Augeninnendruckanstieg führen. Eine suprachoroidale Applikation dieser Implantate könnte dieses Problem überwinden. Ziel dieser interventionellen Fallserie war es, die Wirksamkeit und Sicherheit einer suprachoroidalen Applikation von Dexamethason(Ozurdex®)- und Fluocinolonacetonid(Iluvien®)-Implantaten zur Behandlung von chronischem zystoiden Makulaödem zu evaluieren.
Methoden: In dieser Fallserie wurden bei Patienten mit therapierefraktärem zystoiden Makulaödem und Instabilität des Iris-Linsen-Diaphragmas Dexamethason- oder Fluocinolonacetonid-Implantate in den suprachoroidalen Raum verabreicht. Das suprachoroidale Implantat wurde auf Höhe der Pars plana im Übergangsbereich zur Retina platziert. Die Reduktion des Makulaödems, die Inzidenz von sekundären Augeninnendrucksteigerungen und die mit der Operation verbundenen Komplikationen wurden bewertet.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 14 Patienten behandelt. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 3 Monate. Der Eingriff wurde gut vertragen, ohne schwerwiegende Nebenwirkungen. Die mittlere zentrale Retinadicke (CRT) verringerte sich signifikant von 585,4 μm auf 392,6 μm (p=0,004). Es gab keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen dem mittleren präoperativen (16,8 mmHg) und postoperativen (14,3 mmHg, p=0,17) Augeninnendruck und keine Inzidenz eines steroidinduzierten Glaukoms oder postoperativen Augeninnendruckentgleisung. Die mittlere bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) verbesserte sich signifikant von 1,07 logMAR auf 0,64 logMAR (p=0,01).
Schlussfolgerungen: Die suprachoroidale Implantation von langsam freisetzenden Kortikosteroid-Implantaten zeigte sich als eine sichere und praktikable Alternative für komplexe Augen mit therapieresistentem zystoiden Makulaödem und einer Störung der Grenze zwischen dem vorderen und hinteren Augensegment. Eine größere prospektive Studie mit längerer Nachbeobachtungszeit zur weiteren Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit dieses neuartigen Verfahrens wird zum Zeitpunkt des Meetings vorbereitet.