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35. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

30.06. - 01.07.2023, Würzburg

Laser-Flare-Photometrie bei primärer rhegmatogener Netzhautablösung: eine Auswertung von 2.487 Fällen

Meeting Abstract

  • Friederike Schaub - Rostock; Köln
  • C. Gietzelt - Köln
  • R. Hoerster - Erkelenz
  • P. Schiller - Institut für Medizinische Statistik und Bioinformatik der Universität zu Köln
  • S. Hermann - Köln
  • B. Kirchhof - Rostock
  • S. Fauser - F. Hofmann-La Roche AG, Basel/CH
  • PRIVENT Studiengruppe

Retinologische Gesellschaft. 35. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Würzburg, 30.06.-01.07.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23rg31

doi: 10.3205/23rg31, urn:nbn:de:0183-23rg311

Veröffentlicht: 29. Juni 2023

© 2023 Schaub et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel der Arbeit war die Charakterisierung möglicher Zusammenhänge zwischen der objektiven Tyndallometrie (Laser-Flare-Photometrie) und den anatomischen und epidemiologischen Merkmalen in einer großen Kohorte mit rhegmatogener Netzhautablösung (RRD).

Methoden: In dieser explorativen Analyse im Zusammenhang mit der PRIVENT-Studie wurden die Pre-Screening-Daten von 3.048 Patienten mit RRD analysiert. Untersucht wurden die Laser Flare-Werte des betroffenen und des Partnerauges, Alter, Geschlecht sowie das Amotioausmaß und der Linsenstatus. Patienten mit Komorbiditäten und Messfehlern wurden ausgeschlossen. Eine multiple Regressionsanalyse wurde durchgeführt, um die Stärke der Einflussfaktoren auf den Laser-Flare-Wert zu bewerten.

Ergebnisse: 2.487 Patienten (65,8% Männer, 52% rechte Augen) mit RRD wurden eingeschlossen. Eine phake RRD war signifikant seltener mit dem Status ‚Makula off’ assoziiert (48,4% Makula off) als eine pseudophake RRD (58,0% Makula off) (p<0,001). Auch die Anzahl der Quadranten war bei phaken Patienten geringer als bei pseudophaken (23% vs. 31% mit 3 oder 4 Quadranten, p<0,001). Der mittlere Laser-Flare der betroffenen Augen war signifikant höher als im gesunden Kollektiv (12,6±15,2 pc/ms vs. 8,3±7,4 pc/ms, p<0,001). Es konnten 5 unabhängige Einflussfaktoren auf die Laser-Flare-Photometrie identifiziert werden: Alter, Geschlecht, Linsenstatus, das Vorhandensein einer RRD und die Anzahl der betroffenen Quadranten.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es mehr Faktoren gibt, die die Messungen des Laser-Flares beeinflussen, als bisher angenommen. Dies könnte den Flare-Wert als prädiktiven Wert für die Proliferative Vitreoretinopathie (PVR) und Re-Amotiorate einschränken und erklären, warum es bisher nicht gelungen ist, einen Cut-off-Wert für RRDs mit höherem Risiko für die Entwicklung einer PVR festzulegen.