gms | German Medical Science

35. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

30.06. - 01.07.2023, Würzburg

Publikationsregelungen für Studiengruppen bei Multizenterstudien – eine Umfrage der AG DOG Klinische Studienzentren

Meeting Abstract

  • Amelie Pielen - Nürnberg; Hannover
  • V. Hoffmann - Hannover
  • B. Wilhelm - Tübingen
  • K. Lorenz - Mainz
  • F. Ziemssen - Leipzig
  • AG DOG Klinische Studienzentren - München

Retinologische Gesellschaft. 35. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Würzburg, 30.06.-01.07.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23rg09

doi: 10.3205/23rg09, urn:nbn:de:0183-23rg096

Veröffentlicht: 29. Juni 2023

© 2023 Pielen et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Bei multizentrischen Studien gibt es keine einheitliche Regelung zur Nennung der Studiengruppe in der Verfasserzeile („Byline“) der Autoren. Dies führt zu mangelnder Transparenz und Sichtbarkeit von Studiengruppe und Studienzentren. Um die Gründe für diese Praxis zu verstehen, setzen wir uns als AG detailliert mit der Publikationspraxis von medizinischen Journals auseinander.

Methoden: In dieser prospektiven, systematischen Untersuchung haben wir 110 internationale medizinische Journals (60 Augenheilkunde, 50 fachübergreifend) in den Jahren 2020 und 2022 per E-Mail kontaktiert und gebeten, einen von der AG entwickelten Questionnaire mit 15 Fragen und 5 Aussagen zur Bewertung auszufüllen.

Ergebnisse: Der Questionnaire wurde von 17 Journals (13 Augenheilkunde, 4 fachübergreifend) beantwortet. Auf die Frage, ob es möglich sei, die Studiengruppe in der Byline zu nennen, antworteten 16 mit Ja, 1 mit Nein. Die Frage, ob die jeweilige Authors Information (AI) explizit das Szenario einer Studiengruppe oder Multizenter-Studie aufgreife, wurde nur 4 Mal bejaht. Eine Obergrenze für die Autorenanzahl verneinten 14 von 17. Nur 3 von 17 Journals machten eine Vorgabe in der AI zur Benennung der Studiengruppe. Das Ziel, die Studiengruppe als Autor zu nennen, bewerteten alle 17 mit hohen Punktwerten.

Schlussfolgerungen: Unsere Umfrageergebnisse zeigen, dass die Nennung der Studiengruppe in der Authors Byline bei den allermeisten Journals möglich und erwünscht ist. Diese Nennung scheitert insbesondere nicht an einer Begrenzung der Autorenzahl, wenngleich sich diese Annahme in medizinischen Fachkreisen hartnäckig hält. Die vorhandenen Möglichkeiten zur Nennung von Studiengruppen werden dennoch kaum genutzt. Diese Diskrepanz könnte an der uneinheitlichen Kommunikation der Journals in der AI liegen.